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Radtour 2018: Athen (Flughafen) - Malta Airport


Tour-Daten der 18. Etappe:

Zeitraum: 17.08.2018 - 02.09.2018, davon 14.5 Fahrradtage
Streckenlänge: 1319 km, Gesamtanstieg: 16132 hm


Einzeletappen:

*** Anreise nach Athen mit dem Flugzeug *** Athen (Flughafen), Spata (Athen) - 8 km, 82 hm, max.: 142 m ü. NN - Stone Palace Hotel - gpsies.com
1. Tag: Spata (Athen), Athen, Aspropyrgos, Elefsina (Eleusis), Nea Peramos, Megara, Stikas, Kineta, Agii Theodori, Isthmia, Gefira Isthmou, Korinth - 110 km, 779 hm, max.: 247 m ü. NN - Hotel Apollon - gpsies.com
2. Tag: Korinth, Lechaion, Vrachati, Nerantza, Kiato, Kato Diminio, Melissi, Sykia, Xilokastro, Kamari, Kato Pitsa, Likoporia, Ligia, Derveni, Mavra Litharia, Aigeira, Krathi, Paralia Platanou, Trapeza, Ano Diakopto, Kernitsa, Zachlorou - 103 km, 1232 hm, max.: 1018 m ü. NN - Hotel Oneiro Resort - gpsies.com
3. Tag: Zachlorou, Kalavrita, Ortholithi, Flampoura, Manesi, Metochi, Kato Vlasia, Ano Vlasia - 41 km, 737 hm, max.: 879 m ü. NN - Hotel Mikri Archontissa - gpsies.com
4. Tag: Ano Vlasia, Kato Vlasia, Michas, Tsapournia, Lakkomata, Chrisopigi, Koumaris, Elliniko, Chalandritsa, Kato Platanovrisi, Kallithea, Ovrya, Patras - 53 km, 722 hm, max.: 926 m ü. NN - Nachtfähre Patras-Bari - gpsies.com
5. Tag: Bari, Adelfia, Acquavia delle Fonti, Laterza, Ginosa, Bernalda - 105 km, 809 hm, max.: 405 m ü. NN - Giardino Giamperduto Country House - gpsies.com
6. Tag: Bernalda, San Teodoro Nuovo, Terzo Cavone, Scanzano Jonico, Nova Siri Scalo, Rocca Imperiale Marina, Santa Venere, Montegiordano Marina, Villagio Baia Bella, Villagio Baia del Castello, Borgata Marina, Colfari, Marina di Amendolara, Trebisacce, Villapiana Lido, Villapiana Scalo, Sibari, Cantinella, Corigliano Calabro - 132 km, 665 hm, max.: 202 m ü. NN - B&B Sotto il Castello - gpsies.com
7. Tag: Corigliano Calabro, Piano Caruso, Lago di Cecita, Fossiata, San Giovanni in Fiore - 72 km, 1892 hm, max.: 1571 m ü. NN - Hotel Duchessa della Sila - gpsies.com
8. Tag: San Giovanni in Fiore, Lago Ampollino, Spineto, Pantane, Villagio Mancuso, San Pietro, Sellia, Simeri Crichi, Catanzaro Lido - 93 km, 1089 hm, max.: 1392 m ü. NN - Hotel Palace - gpsies.com
9. Tag: Catanzaro Lido, Roccelletta, Borgia, Palermiti, Centrache, Olivadi, San Vito sullo Ionio, Pirivoglia, Chiaravalle Centrale, Simbario, Spadola, Serra San Bruno - 65 km, 1443 hm, max.: 808 m ü. NN - Hotel Conte Ruggero - gpsies.com
10. Tag: Serra San Bruno, Arena, Dasa, Rosarno, Gioia Tauro, San Filippo, Palmi, Barritteri, Pellegrina, Bagnara Calabra, Favazzina, Scilla - 98 km, 1085 hm, max.: 1090 m ü. NN - Il Porticciolo B&B - gpsies.com
11. Tag: Scilla, Villa San Giovanni, Messina, Colle San Rizzo, Villafranca Tirrena, Rometta Marea, Spadafora, Venetico, Fondachello, Giammoro, Olivarella, Barcellona Pozzo di Gotto, Terme Vigliatore, Falcone, Belvedere, Santa Barbara, Montalbano Elicona - 88 km, 1674 hm, max.: 868 m ü. NN - Montalbano Hotel - gpsies.com
12. Tag: Montalbano Elicona, Portella Zilla, Favoscuro, Santa Domenica Vittoria, Randazzo, Murazzo Rotto, Maletto, Bronte, Adrano, Biancavilla, Santa Maria di Licodia, Paterno, Sferro, Ramacca - 115 km, 1157 hm, max.: 1264 m ü. NN - Landgut Contea die Wagner - gpsies.com
13. Tag: Ramacca, Mineo, Vizzini, Buccheri, Cassaro, Valle dell' Anapo e Torrente Cava Grande, Sortino, Floridia, Syrakus - 115 km, 1558 hm, max.: 969 m ü. NN - Grande Albergo Alfeo - gpsies.com
14. Tag: Syrakus, Carrozzieri, Fiontane Bianche, Gallina, Avola, Calabernardo, Noto, Rosolini, Ispica, Pozzallo, Valletta - 76 km, 707 hm, max.: 101 m ü. NN - Grand Harbour Hotel - gpsies.com
15. Tag: Valletta, Birkirkara, Ta Xbiex, Sliema, Saint Julians, Msida, Valletta - 36 km, 410 hm, max.: 79 m ü. NN - Grand Harbour Hotel - gpsies.com
*** Rückflug von Valletta nach Frankfurt *** Valletta, Marsa, Hal-Luqa, Malta Airport - 9 km, 91 hm, max.: 67 m ü. NN - gpsies.com


Tourkarte:


Tourbericht:

Nach den schlechten Wettererfahrungen von 2016 entscheiden wir uns in 2018 wieder für den Hochsommer (August) zur Fortsetzung unserer Fahrradtour. Logisch, dass wir wieder in Athen starten. Endlich können wir die Straße von Korinth in die Tourplanung einbauen, die wir für 2012 schon mal auf dem Plan hatten, dann aber zu Gunsten einer Nordschleife geopfert haben. In 2018 stehen auch wieder einige Fährfahrten an: zunächst von Patras nach Bari, dann über die Straße von Messina und zu guter letzt noch die Fähre von Sizilien nach Malta. Warum Malta? Wir können es als 35. Land unserer Europa-Radtour ja nicht einfach auslassen.

*** Anreisetag nach Athen ***

Da die Mitnahmemöglichkeiten für Fahrräder mit dem Zug auf der Bahnlinie von Bochum nach Frankfurt sommertags sehr begrenzt und demzufolge auch frühzeitig ausgebucht sind, muss ich dieses Jahr die Strecke mit diversen Regionalbahnen und viermaligem Umsteigen bewältigen. Entsprechend früh um 4:10 Uhr stehe ich zuhause auf und mache mich auf die Reise, um auch noch genügend Zeit für die üblichen Zugverspätungen in der Reserve zu haben.

Zum Glück klappen alle Anschlüsse und wir treffen uns zur verabredeten Zeit um 10 Uhr am Frankfurter Flughafen. Hier verpacken wir unsere Räder in gewohnter Schnelligkeit mit Luftpolsterfolie (Bild), um am Flughafen in Athen möglichst unversehrte Fahrräder wieder in Empfang nehmen zu können.
Nachdem wir um 13:45 Uhr leicht verspätet in Frankfurt starten, landet unser Flugzeug mit einer Stunde Zeitverschiebung um 17:30 Uhr in Athen. Je nach Einsatzmenge und Haftfestigkeit der in Frankfurt verwendeten Kleberollen, kann das Auspacken der Fahrräder am Zielflughafen mitunter länger dauern als das Einpacken. Erschwerend ist, dass bei der Gepäckabholung in Flughäfen meist kaum Mülleimer stehen, um den Verpackungsmüll zu entsorgen. Trotz aller Widrigkeiten schaffen wir es, den Flughafen in Athen etwa 1 Stunde nach der Ankunft wieder zu verlassen (Bild).
Da es schon spät ist, haben wir uns für heute nur noch 8 km bis zum nächstmöglich finanzierbaren Hotel vorgenommen. Dieses hatten wir im Ortsteil Spata vorgebucht. Die Strecke führt ausschließlich über den Flughafenzubringer (Bild), ist dafür aber auch in unausgeschlafenem Zustand schnell zu fahren.

Überraschenderweise ist der Ortsteil Spata wie ausgestorben. Wenigstens existiert unser Hotel noch. Aber im nahen Umkreis ist kein Restaurant zu finden, so dass wir nur einen Supermarkt aufsuchen und uns im Hotelzimmer ein paar Brote schmieren können. Essenstechnisch fängt unser Urlaub also schonmal dürftig an.
--- 1. Tag ---

Am nächsten Morgen starten wir früh. Um viertel vor sechs stehen wir schon vor dem Stone Palace Hotel (Bild). Frühstück gibt es natürlich nicht.
Wir suchen daher den gegenüberliegenden Supermarkt von gestern auf, dem ein kleines Café vorgelagert ist. An ein ausgiebiges Frühstück ist auch hier nicht zu denken. Wir begnügen uns mit eingeschweißten Sandwiches, süßen Teilchen und Heißgetränken und machen es uns vor dem Laden gemütlich (Bild).
Bei so einem Frühstück kommt man natürlich zeitig los. Schon um 6:30 Uhr schwingen wir uns auf die Räder und steuern über die EO87 (Bild) direkt Richtung Autobahnkreuz A6 / A64. Glücklicherweise ist um diese Uhrzeit noch nicht so viel Verkehr.
Ab besagtem Autobahnkreuz folgen wir den ganzen Vormittag dem Verlauf der Autobahn A6 (Attiki Odos), einer nördlichen Stadtautobahn um Athen, die für die Olympischen Sommerspiele 2004 errichtet wurde. Natürlich fahren wir nicht auf der Autobahn selbst, sondern auf einem schmalen Parallelweg (Bild).
Nach 9 km wechseln wir im Ortsteil Gerakas über eine Fußgänger- und Radwegbrücke auf die nördliche Seite der Autobahn (Bild).
Auch auf der nördlichen Seite fahren wir zunächst auf einem parallelen Nebenweg zur Autobahn Attiki Odos (Bild). Glücklicherweise hält sich der Verkehr auf der von uns genutzten Straße stark in Grenzen, so dass wir auf vergleichsweise angenehmen Wegen durch die Athener Vororte kommen.
Kurz vor dem Athener Ortsteil Metamorfosi entdecken wir an einer Wand ein denkwürdiges Graffiti (Bild). Eine kurze Recherche im Internet ergibt, dass der Künstler sich bereits an vielen Ecken, auch außerhalb Athens, verewigt hat: siehe https://gera1.net und auf Instagram.
Wir fahren weiter nördlich parallel zur Autobahn A6. Die Wege werden schmaler und die Weiterfahrt durch Treppen und Rampen erschwert (Bild).
Noch am frühen Morgen erreichen wir den Athener Vorort Metamorfosi. Die von uns ausgesuchte Strecke führt an diesem Samstag Morgen mitten durch den örtlichen Markt. Kunden und Händler sind wenig begeistert, aber schiebenderweise arbeiten wir uns zwischen den Marktständen hindurch (Bild).
So langsam nimmt die Besiedlung zwischen den einzelnen Vororten Athens ab (Bild). Positiv entwickelt sich auch das Wetter, ein warmer Tag steht uns bevor.
Im Athener Vorort Acharnai unterqueren wir eine Eisenbahnbrücke (Bild).
Den Großstadtverkehr haben wir gut überstanden und den Stadtraum Athen mittlerweile hinter uns gelassen. Glücklicherweise geht es auch erstmal ein Stück bergab in Richtung Aspropyrgos (Bild).
Mit Aspropyrgos nehmen wir Kurs auf einen Industrievorort westlich von Athen (Bild). Zusammen mit Eleusis (griech.: Elefsina) befinden sich hier die beiden größten Raffinerien Griechenlands. Beide Orte sind nur durch einen lokalen Flughafen getrennt, der es uns unmöglich macht, auf fahrradtauglichen Straßen an der Küste entlang zu fahren. Wir umfahren Aspropyrgos und den Flughafen daher nördlich und stoßen direkt auf Elefsina zu.
Nach dem Ortsausgang von Elefsina fahren wir direkt durch die angrenzenden Raffineriebetriebe (Bild). Interessanterweise wurden die zum griechischen Raffineriebetreiber Hellenic Petroleum gehörenden Anlagen in den Jahren 2007-2012 trotz rückläufiger Absatzmengen und Überkapazitäten im Mittelmeerraum für 1,4 Mrd. € modernisiert und erweitert. Ziel war es, neben Verbesserungen der Umweltauswirkungen auch den Anteil der Produktion von Diesel / Gas-Öl von 24 % auf 64 % zu erhöhen. Dies schien damals vielversprechend. Bei der aktuellen Verteufelung des Dieselmotors mag man daran gewisse Zweifel hegen.
Nach wenigen Kilometern treffen wir auf die Küstenstraße und anschließend auf das Schiffswrack der Mediterranean Sky (Bild). Dieses ehemalige griechische Fährschiff wurde von 1953 (unter dem Namen City of York) bis 1996 betrieben und liegt seit 1999 im Golf von Elefsina bei Nea Peramos, wo es 2003 kenterte.

Einsam muss sich das Wrack hier nicht fühlen: Insgesamt liegen im Golf von Elefsina über 50 mehr oder weniger große Schiffswracks, die zum Teil bereits seit Jahrzehnten sorglos vor sich hin rosten, obwohl sich an Bord auch noch Treibstoffe und Öle befinden.
Wir folgen der Küstenstraße entlang des Golfes von Elefsina weiter in Richtung Nea Peramos und genießen bei herrlichem Wetter den Blick auf das Wasser (Bild).
Im Laufe des Vormittags wird es immer heißer. Kurz vor dem Mittag legen wir daher eine Hitzepause im Schatten einer Autobahnbrücke der A 8 südlich von Megara ein (Bild). Hier verlassen wir auch den Golf von Elefsina zu Gunsten des Golfes von Megara. Langsam macht sich - in Form von Hunger - auch das unzureichende Frühstück am Morgen bemerkbar.
Leider ist kein Restaurant oder Café in der Nähe, so dass wir uns bis zum Mittagessen noch einmal auf die Fahrräder schwingen müssen. Nach wie vor begeistert uns die tolle Landschaft an der Küste des Golfes von Megara (Bild).
Zwischen Stikas und Kineta finden wir endlich einen Ort für eine, bei dieser Hitze notwendige, ausgiebige Mittagspause. Auf der Terrasse des Hotels Cokkinis suchen wir uns ein schattiges Plätzchen, genießen den Ausblick auf den Golf von Megara und essen drei Portionen Spaghetti (Bild).
Frisch gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg in Richtung Kineta und folgen der Küstenstraße, die sich mit leichten Anstiegen entlang der schroff anmutenden Küstenlinie entlang schlängelt (Bild).
Einen geeigneten Ort für eine Badepause finden wir heute leider nicht, so kämpfen wir uns bei der Hitze unter der prallen Sonne weiter vorwärts (Bild). Allmählich stehen wir durch die ausgiebige Mittagspause mittlerweile auch ein wenig unter Zeitdruck. Schließlich möchten wir am Kanal von Korinth, dem Ziel der heutigen Strecke, noch Fotos bei geeigneten Lichtverhältnissen schießen.
Alsbald erreichen wir Kineta, wo wir statt grünen auf schwarze Landschaften treffen (Bild). Noch vor drei Wochen hatten in der Region Kineta schwere Waldbrände gewütet, so dass wir insgesamt Glück haben, nicht einen früheren Zeitraum für unsere diesjährige Tour gewählt zu haben.
Unsere durch die Hitze stark in Anspruch genommenen Getränkevorräte füllen wir in einem kleinen Supermarkt in Kineta wieder auf (Bild).
Hinter Kineta wechseln wir auf eine Straße nördlich der Autobahn A8, so dass wir zwei massive Brückenbauwerke unterqueren müssen (Bild).
Von der leicht hügeligen Straße ergibt sich hinter Agii Theodori ein Ausblick auf die Autobahn A8 und die vor der Straße von Korinth liegenden Schiffe (Bild).
Den Kanal von Korinth überqueren wir über die etwa in der Mitte befindliche Fußgängerbrücke (Bild). Aufgrund der Aufnahme zweier zusätzlicher Abwasserleitungen für die südlich gelegene Kläranlage wird der Übergang mittlerweile durch massive Betonblöcke, die gleichzeitig den Rohranschluss bilden und nach oben nicht geruchsdicht abgeschlossen sind, erschwert.
So lässt sich hier der Kanal als imposantes Ingenieurbauwerk vergangener Tage bewundern bei gleichzeitig penetranter Erinnerung an die Abwasserableitungsprobleme der Neuzeit. Wir lassen uns nicht abschrecken und stellen uns für ein Gruppenfoto auf (Bild). Vielleicht haben die Geruchsprobleme ja auch ihr gutes: die Anzahl von Besuchern und die jeweilige Besuchsdauer sind auffallend niedrig.
Wir nehmen uns aber noch genügend Zeit für Fotos in alle Himmelsrichtungen, unter anderem in Richtung Westen (Bild).
Auch nach Verlassen der Brücke, in geruchstechnisch genügendem Abstand, schießen wir noch ein Erinnerungsfoto (Bild).
Anschließend machen wir uns auf den Weg für die letzten 5 km zum Ort Korinth. Südlich des Kanals treffen wir jedoch zunächst auf einige kleinere Bunkerbauwerke (Bild). In Korinth selbst beziehen wir unser Zimmer im Hotel Apollon. Nach den mittäglichen Nudeln bleiben wir bei italienischem Essen und verspeisen unser Abendessen in einer Pizzeria.
--- 2. Tag ---

Nach einem aus Heißgetränken und trockenen Croissants bestehendem Frühstück vor dem Hotel Apollon brechen wir am nächsten Morgen wieder zeitig auf (Bild).
Zunächst fahren wir etwa 3 km durch die Innenstadt von Korinth, ehe wir mit Erreichen des Ortsausgangsschildes (Bild) auf der Küstenstraße EO8 an das Meer des Golfes von Korinth stoßen.
Bei Lechaion legen wir eine kurze Pause ein und genießen den Sonnenaufgang über dem Golf von Korinth (Bild).
Anschließend fahren wir weiter entlang der Küstenstraße und passieren eine Badebucht bei Sykia (Bild).
Als größeren Badeort erreichen wir kurze Zeit später Xylokastro (Bild). Die Promenade bietet hier sogar einen eigenen Radweg.
Im Ort Xylokastro kommen wir noch an der Kirche des Heiligen Vlasios (St. Blasios) vorbei (Bild).
Die Ortsausfahrt von Xilokastro nehmen wir über den schmalen Küstenweg beim Navariono Café (Bild).
Unsere Getränkevorräte füllen wir in einem kleinen Minimarkt in Likoporia auf (Bild). So schnell wie wir schwitzen, können wir die Getränke gar nicht nachkaufen. Und der größte und einzige Anstieg des Tages steht uns ja für den Nachmittag noch bevor.
Die alte Küstenstraße EO8 am Golf von Korinth führt uns nicht nur unmittelbar am Wasser entlang, sondern auch durch einige Orte, wie hier durch Derveni (Bild).
Wir fahren die Küstenstraße weiter bis Paralia Platanou, wo wir uns für die Ortsdurchfahrt entscheiden.

Parallel zur Küstenstraße verläuft die Eisenbahn-Neubaustrecke von Kiato nach Patras, welche im Jahr 2018 jedoch noch nicht in Betrieb ist. Während die im Jahr 2004 beginnend auf Normalspur umgerüstete Strecke von Athen nach Korinth bereits seit 2005 und die Verlängerung bis Kiato seit 2007 in Betrieb ist, lässt das letzte Teilstück weiter auf sich warten. Für Bahnreisende von Kiato nach Patras bleibt seit über 10 Jahren nur der Schienenersatzverkehr (www.kleinbahnsammler.at). Zumindest die Fertigstellung des Streckenabschnitts von Kiato nach Rododafni ist für das Jahr 2019 projektiert (www.ergose.gr).
Den ersten Teil unserer Mittagspause legen wir in einem Grillrestaurant am Strand von Paralia Platanou ein (Bild). Wir bestellen drei Grillteller mit Pommes und haben leichte Schwierigkeiten, das alles aufzuessen.
Anschließend kommen wir erstmal nicht weit. Niemand will die nun folgenden 1.000 Höhenmeter bei der großen Mittagshitze erklimmen. Also fahren wir zunächst 3 km weiter an der Küste (Bild), ehe wir am Kiesstrand von Trapeza eine Badepause einlegen.
In Trapeza steuern wir die Strandbar Corral (Bild) an. Ich nehme ein ausgiebiges Bad im Meer und schaffe es somit, mich zumindest wieder auf Badewannentemperatur runter zu kühlen.

Anschließend müssen wir hier noch neue Getränke nachkaufen. Bei extremst lauter Musik und einer Klientel, die fast ausschließlich alkoholische Getränke verköstigt, ist es gar nicht so leicht, die gewünschten Halbliter-Mineralwasserflaschen zu bestellen.
Nach der ausgiebigen Badepause an der Corral-Strandbar in Trapeza machen wir uns gegen 15 Uhr wieder auf den Weg zu unserem Tagesziel Zachlorou. Vor uns liegen gut 1.000 Höhenmeter, die wir nicht mit der nahegelegenen und als Topsehenswürdigkeit der Halbinsel Peleponnes gepriesenen Zahnrad-Schmalspurbahn von Diakoptó durch die Vouraikósschlucht bewältigen, sondern schweißtreibend auf dem Fahrradstattel.

Mit dem Anstieg in Trapeza beginnend unterqueren wir zunächst eine Brücke des 2008-17 neugebauten Abschnittes von Korinth nach Patras der Autobahn A8 Odos-Olympia (Bild).
Schon nach kurzer Zeit des Anstiegs wird das Fahrrad fahren in der immer noch prallen Nachmittagssonne fernab jeden Schattens schweißtreibend und anstrengend (Bild).
Daher legen wir nach etwa 5 km Anstieg kurz vor Ano Diakopto bereits die erste größere Trinkpause ein (Bild).
Bei der körperlichen Anstrengung nehmen wir jede Gelegenheit, eine Pause zu machen, dankbar an. So wie hier, um nochmal einen Blick auf den hinter uns liegenden Golf von Korinth zu werfen (Bild).
Meist gibt es zwei Wege, einen Berg zu erklimmen: einen gemäßigten, aber entsprechend längeren Weg für den fahrenden Verkehr und einen schön kurzen Weg für ortskundige Einheimische. Bei der häusigen Planung einer Etappe ist man schnell geneigt, sich für den kürzeren Weg zu entscheiden. So auch heute. Ab Ano Diakopto folgen wir nicht mehr der ausgeschilderten Bergstraße nach Zachlorou sondern biegen rechts auf den Nebenweg ab

Zunächst erweist sich dies als gute Entscheidung. Die deutlich schmalere Straße ist weiterhin gut ausgebaut und wir kommen zügig voran (Bild).
Bereits nach wenigen Kilometern wird es jedoch richtig anstrengend. Die vermeintliche Abkürzung führt auf zunehmend schlechter befestigte Wege mit teilweise exorbitanter Steigung (Bild). Durch häufige Pausen und stellenweises Schieben verlieren wir viel Zeit.
Kurz nach 19 Uhr haben wir den anstrengendsten Teil des heutigen Tages geschafft und erreichen die Passhöhe. Nun sind es noch etwas mehr als 10 km zu fahren, auf denen es allerdings nur bergab geht. Aber zuvor genießen wir noch den Blick auf das Vouraikóstal (Bild).
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit versuchen wir zügig voranzukommen und begrenzen uns auf wenige Fotostopps. Nach einigen Kilometern passieren wir das beeindruckend direkt unterhalb einer Felswand stehende Kloster Megaspiläon (Bild).
Kurz nach 20 Uhr erreichen wir endlich den Abzweig von der Passstraße (ganz rechts unterhalb der Felsen) auf die 3 km lange Stichstraße nach Zachlorou im Vouraikóstal (Bild). Da es langsam dämmert, beeilen wir uns zum Hotel zu gelangen. Während der Ort selbst schon einen sehr verlassenen Eindruck macht, ist das über ein großes Internetportal vorgebuchte Hotel Oneiro Resort noch verlassener. In dem aus mehreren Gebäuden bestehenden Komplex öffent uns niemand die Tür und es ist auch niemand anzutreffen.

Nicht zielführend erweist sich die Reklamation über das Buchungsportal. Hier kann man uns nur ersatzweise ein 20 km und etliche Höhenmeter entferntes Hotel anbieten. Das ist für uns völlig ausgeschlossen. Zu guter Letzt entdecken wir auf einem Wegweiser zum Hotel noch eine Telefonnummer, die wir anrufen können. Glücklicherweise schickt uns der Vermieter noch jemanden vorbei, der uns in unsere Zimmer führt.

Nicht wesentlich erfreulicher verläuft das Abendessen. Wir begeben uns in ein Restaurant unmittelbar an der Haltestelle der Touristenbahn, sitzen auf einer Terrasse mit steilem Abgrund und bestellen uns drei Hamburger. Leider sind diese kaum genießbar, zumindest wenn man mittags schon einen Grillteller verputzt hat.
--- 3. Tag ---

Da wir heute nur eine kurze Etappe vor uns haben und das Frühstück im Hotel erst spät beginnt, können wir richtig ausschlafen. Gegen 8:30 Uhr finden wir uns im Panoramasaal des Hotels ein und genießen bei spärlichem Frühstück den Ausblick in das Vouraikóstal.
Kurz nach halb zehn starten wir bei herrlichstem Wetter schließlich die heutige Etappe vom Hotel Oneiro Resort (Bild).
Die ersten fünf Kilometer (und 100 Höhenmeter) müssen wir die Stichstraße von gestern zurück fahren (Bild), um wieder auf die Hauptverbindungsstraße Trapeza - Kalavryta zu stoßen.
Auf der Hauptstraße angekommen, passieren wir nach wenigen Kilometern ein kleines, nur aus einem Geschäft (Bild) und Sessellift bestehendes Skigebiet.
In Kalavryta besichtigen wir zunächst das Mahnmal an das an Massaker der deutschen Wehrmacht. Um dort hinzukommen, müssen wir zunächst einen kleinen Anstieg überwinden (Bild).
Das Mahnmal erinnert an die Hinrichtung von 477 Griechen durch die deutsche Wehrmacht am 13.12.1943. Beim Kampf mit Partisanen der Griechischen Volksbefreiungsarmee ELAS waren 77 Soldaten eines Jägerregiments gefangen genommen und nach gescheiterten Bemühungen um einen Gefangenenaustausch am 07.12.1943 getötet worden. Der Vergeltungsschlag der deutschen Wehrmacht richtete sich gegen die unbeteiligte Bevölkerung, indem alle männlichen Einwohner Kalavrytas im wehrpflichtigen Alter auf den Kapi-Hügel des jetzigen Mahnmals hinaufgebracht wurden. Zeitgleich wurden ihre Frauen, Kinder und auch Greise in die Klassenräume der Grundschule eingesperrt. Mit dem Schreien und Weinen ihrer eingesperrten Familien im Ohr, wagte keiner der Männer Widerstand zu leisten. Sie mussten zusehen, wie die Deutschen begannen, Kalavryta zu plündern, alle Gebäude in Brand setzten und sich in der Folge Wolken aus Rauch und Staub über die Stadt legten. Um die Mittagszeit stiegen grüne und rote Signallichter aus der Stadt auf, dann begann - bis zum letzten Schuss um 14:34 Uhr - die Exekution.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde am Ort der Hinrichtung ein Mahnmal aus hohen Betonwänden mit den eingegossenen Namen aller Ermordeten (Bild) und einem fünf Meter hohen weißen Kreuz errichtet. In der Mitte der Anlage steht als Betonskulptur eine trauernde Mutter. Das Gelände zeigt in großen weißen Steinlettern die Inschriften „OXI ?IA ?O?EMOI“ (Nie wieder Krieg) und „??????“ (Frieden).
So wie das Mahnmal weithin im Tal und vom Ort sichtbar ist, ergibt sich vom Mahnmal auch ein weiter Blick über das Tal (Bild), den man in Anbetracht der Geschehnisse während des zweiten Weltkrieges allerdings gar nicht unbedrückt genießen mag.
Nach knapp 30 Minuten fahren wir weiter, wobei wir zunächst noch den nächsten 2 Kehren der ansteigenden Straße nach Kleitoria folgen, ehe wir durch schmale Gassen (Bild) in den Ortskern von Kalavryta fahren.
In Kalavryta legen wir für den Rest des Vormittags noch eine längere Pause in einem Cafe gegenüber der Kirche des Ortes ein. Auffällig sind die zwei Turmuhren der Kirche (Bild): Während die rechte Uhr stets die aktuelle Uhrzeit zeigt, ist die linke auf 14:34 Uhr stehen geblieben, dem Zeitpunkt des letzten Schusses der Hinrichtung am 13.12.1943.
Gegen Mittag verlassen wir Kalavryta endgültig. Wir folgen weiterhin der EO31, der Hauptverbindungsstraße nach Patras. Die Strecke führt zunächst durchs Flachland, etwa 10 km hinter Kalavryta stehen jedoch 150 Höhenmeter an, die bei sengender Hitze nicht wirklich Spaß machen. Auf dem Gipfel des Hügels (Bild) legen wir an einer Bushaltestelle (der einzige Ort mit einem halben Quadratmeter Schatten) einen kurzen Stopp ein.
In der Nähe von Ortholithi führt die Straße nach Patras an einem lokalen Verkaufsstand vorbei (Bild).
Wir folgen der Straße nach Patras weiterhin. Am Abzweig nach Trechlo kurz hinter Flampoura bietet sich uns ein imposantes Bergpanorama (Bild).
Glücklichweise müssen wir die im Hintergrund ersichtlichen Berge (Bild) nicht überqueren. Bis Manesi kommen wir mit nur geringen Steigungen voran. Ab dort bis Metochi heißt es aber nochmal 200 Höhenmeter hoch auf einen kleineren Hügel in 900 m ü. NN Höhe. Die letzten Kilometer bis Ano Vlasia können wir dann wieder gemütlich bergab rollen.
Aufgrund der kurzen Etappe kommen wir bereits am frühen Nachmittag am Hotel Mikri Archontissa an. Das vergleichsweise große Hotel ist zur Zeit gähnend leer. Daher ist auch das dem Hotel angeschlossene Restaurant eigentlich geschlossen. Aber die Hotelbetreiberin ist sehr lösungsorientiert und bietet uns noch an, am Abend extra Nudeln mit Soße zu kochen. Die Kommunikation ist nicht ganz einfach, da das Gespräch ausschließlich über die Google-Translate-App läuft. Jeder spricht in seiner Sprache in das Smartphone, das dann hoffentlich korrekt übersetzt.

Da es im Ort auch kein Geschäft gibt, wandern wir zunächst zum Einkaufen in den Nachbarort. Anschließed sitzen wir noch gemütlich auf unserem großen Balkon und genießen den weiten Blick in das Tal. Zum Abendessen gehen wir schließlich auf die große Hotel-Terrasse (Bild) und verspeisen ein durchwachsenes Nudelgericht.
--- 4. Tag ---

Pünktlich um 9 Uhr verlassen wir nach einem einfachen Frühstück und einer herzlichen Verabschiedung das Hotel Mikri Archontissa (Bild). Heute stehen wieder nur gut 50 km auf unserem Tagesprogramm, dies aus gutem Grund: Am frühen Abend müssen wir sicher in Patras angekommen sein, weil von dort die Nachtfähre nach Bari startet.
Die ersten sechs Kilometer verbringen wir auf der Haupverbindungsstraße zwischen Kalavryta und Patras (Bild). Aufgrund der dünnen Besiedlung in dieser Region ist allerdings auch eine Hauptverbindungsstraße so gut wie nicht befahren und entsprechend gering ausgebaut. Auch das Wetter könnte so fr+h am Morgen kaum besser sein: strahlend blauer Himmel, weit und breit keine Wolke zu erkennen.
Nachdem wir die Hauptverbindungsstraße in Richtung Michas und Tsapournia verlassen, bleibt die Straßenqualität zunächst gut. Dies endet jedoch schlagartig nach 2 weiteren Kilometern im Ort Tsapournia. Der nächste Ort ist nun weiter entfernt, so dass es offensichtlich keine gute Straßenverbindung hierhin mehr braucht. Ehe wir nun der nur noch geschotterten bergabführenden Piste folgen (Bild), vergewissern wir uns dreimal, ob dies tatsächlich der richtige Weg ist. Schließlich geht unsere Fähre am Abend und da möchten wir möglichst nichts falsch machen.
Nach kurzer Strecke öffnet sich ein weitförmiges Tal und wir werden mit herrlichen Ausblicken belohnt. Nicht nur uns gefällt es hier gut, sondern auch ein paar Schafen, die von uns aufgeschreckt nun schleunigst ihrgemütliches Plätzchen am Wegesrand verlassen (Bild).
Aufgrund zahlreicher Fotos kommen wir ab sofort nur noch langsam voran. Zuerst wagen wir den Blick nach vorne in Richtung Patras und Meer. Dorthin haben wir auf der Schotterpiste eine lange Abfahrt in das Flusstal des Peiros vor uns. Anschließend wird es wieder bergauf zum Ort Lakkomata gehen, die kleine Ortschaft, die etwa in Bildmitte am Hang zu erkennen ist.
In der anderen Richtung lassen wir die hohen Berge um den den 2.224 m ü. NN hohen Erymanthos (Bild) hinter uns.
Wir setzen unsere Bergabfahrt auf der Schotterpiste in Richtung des Flusses Peiros weiter fort (Bild). Glücklicherweise liegt der Schotter relativ eben und fest, so dass wir halbwegs gut voran kommen.
Auch das Wetter spielt weiterhin mit, strahlend blauer Himmel (Bild). Allerdings sind wir im ungeschützten Tal auch der prallen Sonne ausgesetzt, was sich sehr Kräfte zehrend auswirkt.
Aber noch führt uns die Strecke ja weiterhin bergab (Bild). Gegen kurz vor 11 Uhr erreichen wir endlich den tiefsten Punkt des Peiros-Tales und überqueren den Fluss. Von nun an geht es wieder bergauf, allerdings weiterhin in der prallen Sonne auf geschotterter Piste.
Ab dem Ort Lakkomata bekommen wir endlich wieder festen Asphalt unter die Räder. Nach kurzen Schwierigkeiten, den Ausgang aus Lakkomata zu finden, folgen wir dem Anstieg in Richtung Chrisopigi und darüber hinaus (Bild).
Um 12 Uhr befinden wir uns bei Koumaris auf der Abfahrt in Richtung Patras (Bild). Vor uns liegt nun nur noch ein kleiner Anstieg bei Chalandritsa, ehe wir die letzten Kilometer gemütlich über die EO33 nach Patras einrollen können.
Schließlich erreichen wir 13 km vor dem Hafen von Patras nach vielen Nebenstraßen und Schotterwegen mit der EO33 eine der Hauptverbindungsstraßen nach Patras. Bei Kallithea ergibt sich ein schöner Blick auf das Meer (Bild).
Endlich in Patras angekommen, zwingt uns eine unübersichtliche Kreuzung an einer Schnellstraße zu einer Abkürzung direkt neben alten Bahngleisen (Bild).
Den Hafen in Patras zu finden erweist sich aufgrund seiner schieren Größe nicht als besonders schwierig, die richtige Einfahrt zu finden hingegen schon etwas mehr. Als Herausforderung gestaltet sich aber die lange Wartezeit im Bistrobereich auf der zweiten Etage des Hafenterminals zu verbringen, wenn man dabei sein Fahrrad nicht aus den Augen lassen möchte (Bild).
Nach zwei Stunden Wartezeit im Hafen beginnt um 16 Uhr das Boarding auf der im Jahr 2008 gebauten Fähre Superfast I Piraeus (Bild). Wir sind froh, dass es endlich weitergeht.
Nach dem Bezug unserer Kabine besichtigen wir das Schiff und werfen einen letzten Blick auf Patras (Bild). Jetzt dauert es noch bis 18 Uhr, ehe die Fähre endlich nach Bari ablegt.
Unmittelbar nach Verlassen des Hafens nähern wir uns der von 1998 bis 2004 als Schrägseilbrücke mit 4 Pylonen errichteten Charilaos-Trikoupis-Brücke (inoffiziell: Rio-Andirrio-Brücke) über die 2,5 km breite und 65 m tiefe Einfahrt zum Golf von Korinth (Bild). Die beeindruckende Brücke verbindet die beiden Orte Andirrio und Rio. Der Ort Rio ist ein nordöstlicher, etwa 8 km entfernter Vorort von Patras und Andirrio ist eine westgriechische Hafenstadt, deren Name gegenüber von Rio bedeutet.
Gegen 22:00 Uhr lassen wir den Abend mit einem Cocktail auf hoher See gemütlich ausklingen (Bild). Zufällig sind Cocktails preislich gerade besonders im Angebot, was wir gleich ausnutzen möchten. Aber Achtung! Frozen Cocktails sind nämlich nicht im Angebot! Das erfahren wir allerdings erst beim Servieren. Natürlich gehört der von uns bestellte Cocktail auch zu den Frozen Cocktails (Bild), obwohl das so nicht in der Getränkekarte stand. Vermutlich sind heute einfach alle Cocktails auch Frozen Cocktails.
--- 5. Tag ---

Obwohl wir eigentlich gestern an der Bar noch für die nötige Bettschwere gesorgt hatten, haben wir keine erholsame Nacht. Ich bekomme kaum ein Auge zu und schlafe in der Summe maximal 2 Stunden. Mit halbstündiger Verspätung läuft unsere Fähre schließlich um 10:00 Uhr im Hafen von Bari (Bild) ein.
Unsere erste Aufgabe besteht darin, das unübersichtliche Hafengelände mit den Rädern zu verlassen (Bild). Von der Fahrzeugrampe der Fähre ist ein Ausgang für Fußgänger nicht ersichtlich, da diese über einen Steg von einem der oberen Decks abgegriffen werden. Einen Radweg gibt es auf dem engen Hafengelände natürlich nicht und die PKW- und LKW-Ausfahrt ist für Radfahrer eigentlich gesperrt. Da hilft nur, die Augen vor dem entsprechenden Verbotsschild ganz kräftig zu verschließen.
Bari müssen wir einmal in südwestlicher Richtung durchqueren. Es ist mittlerweile auch schon recht spät, so dass wir zur Bewältigung der heutigen 105 km zügig weiterkommen müssen. Wir machen uns daher erst gar nicht die Mühe, nach einer schönen Umfahrung zu suchen und nehmen direkt eine der Hauptstraßen, die Via Brigata Regina (Bild).
Vor der Kreuzung mit der HaupteisenbahnIinie taucht die Hauptstraße in einen düsteren Straßentunnel ab. Wir fahren erst oben über eine kleine Seitenstraße weiter, gelangen auf diesem Weg aber nicht über die Bahngleise, ehe wir zum Glück noch an der Hauptstraße einen kleinen Fußgängertunnel entdecken. Um diesen jedoch zu nutzen, müssen wir uns ohne Fahrradtaschen durch die Ein- und Ausgangsbarrieren kämpfen (Bild).
Um kurz vor halb 12 Uhr verlassen wir endlich Bari (Bild). Nun folgen wir der Strada Provinciale SP70 auf direktem Weg nach Adelfia.
Nachdem in den letzten Tagen Falkos Tretlager verdächtig oft knackte, finden wir in Adelfia das Fahrradgeschäft Cicliomania Campanella. In der Werkstatt lassen wir alles reparieren und nutzen die Gelegenheit auch gleich, um nochmal die Kette zu ölen. Zum Abschluss machen wir noch ein Foto mit dem Ladenbesitzer (Bild).
Weiter fahren wir durch das kleine Städtchen Adelfia, in dem es sogar einen fahrradfreundlichen Radweg gibt (Bild). Nun folgen wir geradlinig der Provinzstraße SP83 nach Acquavia delle Fonti.
Zwischen ein Uhr und viertel vor zwei Uhr legen wir eine Mittagspause in der Antica Panetteria in Acquavia delle Fonti ein (Bild). Es gibt aufgewärmte Pizzen und Lasagen, alles sehr schmackhaft.
Während wir uns vormittags noch keine Gedanken über das Wetter machen mussten, sieht das nach Verlassen der Panetteria schon ganz anders aus. In Anbetracht der düsteren Wolken (Bild) und der guten Unterstellmöglichkeiten überlegen wir noch in der Stadt zu bleiben, entscheiden uns dann aber doch dagegen. Schließlich müssen wir heute noch einige Kilometer bewältigen.
Fast gegenüber der Panetteria starten wir die Nachmittagsetappe über den mit Bäumen gesäumten Piazza V. Emanuele II (Bild). Nach Verlassen des Ortes Acquavia delle Fonti nutzen wir die Provinzialstraße SP20. Nach dem Mittag schaffen wir dann gerade mal 5 km, ehe es dann doch anfängt zu regnen.
Doch Glück im Unglück! Trotz aller Einsamkeit entdecken wir ein Schild mit dem Hinweis, dass 200 m nach dem rechts Abbiegen ein Restaurant folgen solle. Wir glauben das erst einmal und biegen rechts ab. Nach 600 m Fahrt durch einen öden Wirtschaftsweg werden wir misstrauisch. Weit und breit kein Restaurant in Sicht. Der Regen nimmt zu. Wir stellen uns unter ein paar Sträucher, die dem Regen jedoch nicht lange Stand halten. Das einzige Gebäude in Sichtweite ist ein modernes Anwesen mit einer Art schmalem Torbogen. Hier stellen wir uns nun für die nächste halbe Stunde unter (Bild).
Nach 45 Minuten hört der Regen auf. Wir machen uns wieder auf den Weg und durchqueren mit Freude die großen Pfützen auf der Straße (Bild).
Weitere 45 Minuten später sin die Wege wieder halbwegs getrocknet und unsere Regensachen auch (Bild). Wir umfahren den Ort Goia del Colle über einsame Wirtschaftswege und Landstaßen an der Westseite und nehmen Kurs auf Richtung Laterza.
Glücklicherweise wird das Wetter zum Nachmittag wieder richtig schön. Wir bleiben zunächst auf den kleinen Wirtschaftswegen (Bild).
Am späten Nachmittag durchqueren wir zunächst den Ort Laterza über die Durchgangsstraße (Bild). Wir haben wenig Zeit zu verlieren und fahren gleich weiter.
Schon 20 Minuten später erreichen wir von Norden kommend den Ort Ginosa (Bild). Die Strecke führt hier leicht bergab zum örtlichen Fluss, ehe dahinter der eigentliche Ortskern beginnt und die Strecke wieder ansteigt.
Wir nutzen die Gelegenheit um an der ersten Tankstelle unmittelbar hinter der Brücke eine kleine Erfrischungspause mit Schokoriegeln und kalten Getränken einzulegen (Bild).
In südlicher Richtung etwas auswärts von Ginosa treffen wir auf die Leitstelle und Turm 5 des regionalen Wasserversorgungssystems, mit dem Wasser der Talsperren Diga di San Guiliano und Diga di Monte Cotugno zur Bewässerung, zur Trinkwassernutzung und für industrielle Zwecke verteilt wird (Bild).
Kurze Zeit später treffen wir auf einen weiteren, 122 m hohen Wasserturm, der wegen seines Raketen ähnlichen Aussehens auch den Spitznamen Il Missile trägt (Bild). Dieser Turm dient zum Druckausgleich des Wassers in der Pertusillo-Wasserleitung, die Wasser aus dem Fluss Agri in Basilikata führt.
Etwa 500 m vor dem Fluss Bradano müssen wir rechts abbiegen, um eben diesen Fluss zu überqueren. Leider ist die Straße wegen der Baufälligkeit der Straßenbrücke über den Fluss gesperrt (Bild). Wir überlegen kurz und entschließen, uns selbst ein Bild von der Brücke zu machen.
Kurz darauf werden wir von einem Auto überholt, das die gesperrte Brücke selbstverständlich überquert. Dann trauen wir uns auch (Bild).
Gegen Abend erreichen wir unser Etappenziel Bernalda. Wir steuern zunächst unser Hotel an, lassen uns ein gutes italienisches Restaurant empfehlen und machen uns auf den Weg. Die Stadt Bernalda ist festlich beleuchtet (Bild) und auf den Straßen herrscht ein buntes Treiben. Mit unserer Restaurantwahl haben wir Glück. Wir sind froh, mit Pasta, Pizza und zwei leckeren Flaschen Primitivo wieder italienisches Essen genießen zu dürfen.
--- 6. Tag ---

Der Morgen in Bernalda fängt mit einem guten und gemütlichen Frühstück im Hotel Giardino Giamperduto Country House an (Bild).
Nur schweren Herzens können wir uns heute vom Hotel verabschieden (Bild). Erstens hat es uns ziemlich gut gefallen, zweitens liegen heute über 120 km vor uns, doch davon später mehr.
In Bernalda machen wir uns zunächst auf die Suche nach einem Supermarkt (Bild), um unsere schwindenden Getränkevorräte aufzufüllen.
Wegen der recht langen Strecke heute und der fehlenden Alternativen orientieren wir uns heute an den Hauptverbindungsstraßen. Wir versuchen diese aber, so gut es geht, durch kleinere Nebenstraßen und Wirtschaftswege zu umfahren. Dies gelingt uns anfangs auch recht gut, als wir noch unweit von Bernalda die Staatsstraße Strada Statale SS407 Basentana nördlich umfahren (Bild).
Unsere Freude über den tollen Weg währt jedoch nicht lange. Schon nach kurzer Zeit müssten wir die umfahrene Staatsstraße eigentlich unterqueren, aber dies scheint aufgrund einer Überschwemmung erstmal gar nicht möglich (Bild). Wir sehen ein, dass uns ein Beharren an der geplanten Wegstrecke ziemlich nass machen würde und begeben uns auf die Hauptstraße.
Doch schon nach wenigen Kilometern erreichen wir das nächste Hindernis (Bild). Um endlich in Richtung Süden abbiegen zu können, müssten wir auf die Staatsstraße SS106 Jonica abbiegen. Diese ist jedoch mittlerweile zur Autobahn ausgebaut und Fahrräder werden dort nicht wirklich gern gesehen (Bild).

Wir drehen als nochmal um, fahren etwa 6 km zurück und versuchen auf anderen Wegen in Richtung Süden zu gelangen. Doch auch dies ist aussichtslos, da sämtliche uns ersichtlichen Feldwege weder über die nahen Bahngleise noch über den Fluss Basento führen.
Uns bleibt als keine andere Wahl, als wieder zurück zur Auffahrt der SS106 Jonica zurückzukehren, darüber den Fluss Basento zu überqueren und an der erstbesten Abfahrt die Straße wieder zu verlassen (Bild).
Glücklicherweise gibt es schon nach kurzer Strecke eine Umfahrung der SS106 Jonica über den Ort San Teodoro Nuovo (Bild), die wir gern nutzen.
Bei Kilometer 31 heute stößt unsere Strecke wieder auf die SS106 Jonica, doch auch hier sieht es zunächst gut aus, da noch der alte Streckenverlauf als Parallelstraße existiert. Bei Terzo Cavone säumen Feigenkakteen unseren Weg (Bild).
Eine Kurve späzter taucht allerdings bereits das nächste Hindernis auf. Eine kleine Abkürzung führt uns wieder zur Hauptstraße, die wir jedoch meiden wollen, so dass wir die Strecke über eine Art Entwässerungsrinne fortsetzen (Bild).
Am Ende dieses improvisierten Teilstückes heißt es nochmal aufzupassen, da ein unglücklich platziertes Verkehrsschild unseren direkten Weg versperrt (Bild).
Im Anschluss kommen wir erstmal problemlos weiter vorwärts. Im Bereich der Auffahrt Scanzano Jonico Nord müssen wir über eine Schotterpiste fahren (Bild), um die SS106 Jonicase nochmal zu unterqueren.
Komplizierter wird es erst wieder ein paar Kilometer weiter südlich. Zur Überquerung des Flusses Agri möchten wir nicht wieder auf die Staatsstraße SS106 Jonica gelangen. Wir entscheiden uns stattdessen für den baufälligen, mittlerweile längst aufgegebenen Vorgängerbau der Straßenbrücke über den Fluss Agri in direkter Nachbarschaft (Bild). Um auf die Brücke zu gelangen, müssen wir zunächst einen schmalen Trampelpfad entlang des Widerlagers hochklettern, doch die Brücke an sich macht noch einen ganz passablen Eindruck.
Um nach der Brücke wieder auf eine befahrbare Straße zu gelangen, müssen wir uns auf schmalen Pfaden durch dichtes Gehölz kämpfen (Bild).
Bereits nach kurzer Zeit erreichen wir endlich wieder den Parallelweg zur Hauptstraße (Bild). Fortan nutzen wir diesen Parallelweg, um die eigentliche Hauptstraße zu meiden. Nur bei Policoro verlassen wir diesen Weg um auf der Suche nach einem Mittagessen durch die Stadt zu fahren. Wir entscheiden uns schließlich in einem Supermarkt für selbst geschmierte Baguettes mit Käse und Salami.
Bei Nova Siri Scalo begeben wir uns auf eine Seitenstraße, um die beiden Bachläufe Torrente San Nicola und Torrente Canna über zwei Pfurten zu durchfahren. Dabei kommen wir auch an dem imposanten Städtchen Rocca Imperiale vorbei (Bild).
Anschließend folgen wir wieder dem Parallelweg zur Staatsstraße SS106 Jonica (Bild). Bei Santa Venere kommen wir dem Mittelmeer endlich wieder sehr nahe.
Am Castello Federiciano (Bild) bei Borgata Marina nutzen wir die Gelegenheit, die auf Dauer doch recht eintönige Straße zu verlassen.
Um den Nachmittag noch in einem Cafe zu versüßen, durchqueren wir den Küstenort (Bild). An der Wasserseite sind unsere Bemühungen jedoch aussichtslos, alle schönen Tische sind schon besetzt. Schließlich finden wir auf der anderen Straßenseite noch eine eher mäßige Eisdiele.
Auch der kiesige Strand (Bild) lädt nicht unbedingt zum Verweilen ein, so dass wir uns wundern, dass der Ort Borgata Marina zumindest in den Cafes und auf den Straßen so überfüllt ist.
Bis Trebisacce und darüber hinaus fahren wir auf der Küstenstraße Sp253. Trebisacce selbst durchqueren wir somit direkt im Stadtzentrum (Bild).
Kurze Zeit hinter Trebisacce überqueren wir den Fluß Saraceno über eine Brücke der SP253 (Bild).
Eine Umfahrung der Küstenstraße bei Villapiana Lido führt uns auf einsame Wege direkt am Strand (Bild). Schon bei nächster Gelegenheit wechseln wir wieder auf die Küstenstraße, die kurz hinter Villapiana Scalo wieder auf die bekannte Staatsstraße SS106 Jonica führt.
Die Staatsstraße SS106 Jonica verlassen wir dann endgültig bei Sibari über die SP169 (Bild).
Die letzten Kilometer zu unserem Tagesziel Corigliano Calabro fahren wir über schlecht ausgebaute Nebenwege (Bild).
Der Anblick auf Corigliano Calabro lässt vermuten, dass wir noch einen steilen Anstieg bis zum Hotel vor uns haben (Bild).
Doch zunächst kaufen wir noch die Getränkevorräte für den nächsten Tag (Bild). Schließlich möchten wir morgen, dem Tag mit den meisten Höhenmetern, schon früh wieder starten.
Nach dem angenehmen Aufenthalt im Supermarkt gilt es, die heutigen Höhenmeter noch zu bewältigen (Bild). Über die Via Roma mit der Ponte Canale im Hintergrund quälen wir uns zum gefühlt höchsten Punkt der Stadt.
Oben erreichen wir die Piazza del Popolo (Bild). Wir folgen dem Track zum Hotel, das sich dummerweise nicht am Endpunkt des Tracks befindet. So müssen wir uns noch durchfragen und suchen, was in einer derart bergigen Stadt schnell anstrengend wird. Nach einer Ehrenrunde zeigt man uns schließlich den richtigen Weg zu unserer kleinen Pension.
Erfreulicherweise werden wir im B&B Sotto il Castello gleich nett empfangen. Der Besitzer spricht gut deutsch und empfiehlt uns ein nettes italienisches Restaurant. Das war dann auch super. Der einzige Nachteil war, dass wir nun zu Fduß ein weiteres Mal den anstrengenden Weg über die Via Roma mit der Ponte Canale bewältigen mussten (Bild).
--- 7. Tag ---

Aufgrund der anstrengenden heutigen Etappe mit gut 2.000 Höhenmetern stehen wir schon um kurz vor halb sechs Uhr auf. Draußen ist es zwar schon hell, die Stadt Corigliano Calabro macht aber noch einen verschlafenen Eindruck (Bild). Unser früher Start wird sich im Laufe des heutigen Tages noch als sehr nützlich erweisen.
Vor dem Start machen wir noch ein Abschiedsfoto im Früstücksraum des B&B Sotto il Castello (Bild). Um 6:15 Uhr sitzen wir anschließend bereits auf den Rädern. Nachdem Falko dier erste Hälfte der Tour geplant hat und sich nun entspannt zurücklehnen kann, darf ich uns in der zweiten Tourhälfte schön und sicher durch die Südspitze Italiens führen.
Die Strecke beginnt gleich mit einem starken Anstieg über die SP187 in Richtung Piano Caruso. Schon nach einer Viertelstunde Fahrt bietet sich uns ein erster schöner Blick von leicht oben auf Corigliano Calabro (Bild).
Versprengtes Gedankengut ist kein regionales sondern wahrscheinlich weltweites Problem. Hier haben rechtsradikale und rassistische Schmierereien an einer Stützwand der SP187 von Corigliano Calabro nach Piano Caruso scheinbar jedoch länger Bestand (Bild).
Wir schrauben uns weiter nach oben. Nach etwa einer Stunde erreichen wir beim Anstieg über die SP187 eine Haarnadelkurve mit schönem Ausblick in das weite Tal (Bild).
Etwas bedrohlich wirken die bereits um 8:30 Uhr langsam vor uns aufgezogenen dunklen Wolken (Bild). Wir rechnen nicht mehr damit, heute trocken durch den Tag zu kommen.
Aber erstmal geht es noch weiter bergauf (Bild). Wir beschäftigen uns weiter mit dem Anstieg über die SP187 in der Nähe von Piano Caruso.
Nach insgesamt zweieinhalb Stunden erreichen wir den ersten Peak bei gut 1.000 m ü. NN. Hier machen wir zunächst eine kurze Pause zur Stärkung (Bild). Anschließend geht es erst wieder gut 100 Höhenmeter bergab, ehe weitere Anstiege folgen.
Kurz nachdem wir von der SP187 auf die SP188 wechseln, verlassen wir auch das bewaldete Gebiet. Die weitere Strecke führt über ein offenes Plateau mit sanften Hügeln (Bild).
In nordwestlicher Richtung sehen Wetter und Landschaft noch richtig gut aus (Bild). Dumm ist nur, dass wir in södöstlicher Richtung unterwegs sind.
Auf der Anhöhe verbringen wir die letzten Meter auf der SP188, ehe wir in Kürze auf die SS660 abbiegen müssen (Bild). Warum müssen? Weil wir nun wieder direkt in südöstlicher Richtung unterwegs sind.
Der Blick nach vorn in südöstlicher Richtung führt uns den drohenden Wetterumschwung wieder vor Augen (Bild). Wir hoffen noch ein paar Kilometer im Trockenen fahren zu dürfen.
Bis zur Mittagspause, die wir heute wegen des frühen Starts schon gegen halb zwölf einlegen (Bild), haben wir jedenfalls noch Glück. Die Pause verbringen wir auf einer Art Rastplatz im Wald kurz vor Erreichen der Talsperre Lago di Cecita.
Kurz vor zwölf brechen wir wieder auf und durchqueren den dichten Wald des Sila-Gebirges (Bild).
Eine weitere Viertelstunde später erreichen wir die 1947-51 errichtete Talsperre Lago di Cecita (Bild), welche den Fluss Mucone durch eine 55 m hohe Bogengewichtsstaumauer einstaut.
Nach Verlassen der Talsperre und damit einer längeren Flachstrecke steigt der Weg über die SS282 zunächst recht sanft an, ehe wir nochmal abbiegen und der letzte große Anstieg am Monte Pettinascura auf uns wartet. Die Straßen im Sila-Gebirge sind weiterhin recht verkehrsarm, lassen sich gut befahren und führen durch dicht bewaldetes Gebiet (Bild).
Da es jetzt wieder so richtig anstrenengend wird, passt es gut, dass der schon lange erwartete Regen am frühen Nachmittag einsetzt. Glücklicherweise ist der Regen erstmal nicht so stark wie befürchtet. In Regenkleidung kämpfen wir uns weiter bergauf. Kurz nach halb drei erreichen wir die Passhöhe auf etwa 1.571 m ü. NN beim Monte Pettinascura und schießen ein Erinnerungsfoto (Bild).
Jetzt liegen nur noch gut 20 km Abfahrt bis zum Hotel vor uns. Je weiter wir bergab kommen, desto mehr lichtet sich der dichte Wald (Bild).
Gegen 16:30 Uhr erreichen wir das Hotel Duchessa della Sila in San Giovanni in Fiore. Statt der erwarteten 2.100 Höhenmeter zeigt unser Garmin für den heutigen Tag bei barometrischer Messung nur einen Gesamtanstieg von knapp 2.000 Höhenmetern an. Trotz der zum Teil sehr düsteren Wolken (Bild), hat sich für uns die erlittene Regenmenge in erträglichen Grenzen gehalten. Am Ende des Tages hat sich unser früher Start heute Morgen noch richtig ausgezahlt. Kurz nach unserer Hotelankunft regnet es Bindfäden vom Himmel. Wir sind froh, im Trockenen zu sitzen.
Bei dem schlechten Wetter verlassen wir das Hotel auch zum Abendessen nicht mehr (Bild). Für leckere Nudelgerichte muss man in Italien schließlich keine weiten Wege gehen.
--- 8. Tag ---

Nach einer ruhigen Nacht starten wir auch heute Morgen früh vom Hotel Duchessa della Sila in San Giovanni in Fiore (Bild). Die heutige Etappe erfordert größtenteils im Laufe des Vormittags noch knapp 1.100 Höhenmeter, ehe wir uns am Nachmittag auf eine rauschende Bergabfahrt in Richtung Küste freuen können.
Bei dem frühen Start macht der Ortsteil, in dem unser Hotel liegt noch einen sehr verschlafenen Eindruck (Bild), wir übrigens auch.
Direkt hinter San Giovanni in Fiore verlieren wir durch eine kurze Talabfahrt durch die morgendliche Kälte 250 Höhenmeter. Anschließend können wir uns bei gleichmäßigem Anstieg wieder warm fahren. Die Strecke führt durch den dicht bewaldeten Nationalpark Sila (Bild) zur Talsperre Lago Ampollino.
Am frühen Morgen erreichen wir bereits die von 1919-1927 errichtete, durch eine 29,50 m hohe sowie 129 m lange und gebogene Gewichtsmauer eingestaute Talsperre Lago Ampollino (Bild mit Blick auf die Hochwasserentlastung).
Am Absperrbauwerk der Talsperre verweilen wir für eine kurze Pause, nicht ohne auch einige Fotos zu schießen. So früh am Morgen sind Talsperre und Umland sehr verlassen, wir genießen die Ruhe (Bild).
Der weitere Weg geht entlang der Talsperre über die SP35 (Bild), die nach wenigen Kilometern in die der Bezeichnung nach größere Staatsstraße SS179 mündet. Diese führt nahezu vollständig am Südufer der Talsperre entlang und wir befahren sie von Osten nach Westen.
Wir folgen der Staatstraße SS179 über das gesamte Südufer der Talsperre und genießen dabei die idyllische Seenlandschaft (Bild). Schon den ganzen Vormittag begleiten uns verschiedene Wolken, die trotz dem eigentlich blauen Himmel für den Nachmittag nichts Gutes erahnen lassen.
Nach Verlassen der Talsperre folgen wir weiterhin der Staatsstraße SS179 durch den Sila-Nationalpark in östlicher Richtung nach Spineto. Bei Kilometer 32 biegen wir nach Süden auf die SS179dir ab (Bild). Nach dem flachen Uferweg entlang der Talsperre gilt es nun, weitere knapp 200 Höhenmeter bis zur nächsten Kreuzung mit der SP22 zu bewältigen. Wir fahren weiter, nun allerdings wieder leicht bergab, auf der gleichen Straße in Richtung Süden nach Patane.
Nach insgesamt etwa 41 km erreichen wir pünktlich zur Mittagspause das Bistro Il Semaforo in Pantane (Bild). Wir wundern uns über die vielen Besucher, da wir den ganzen Morgen kaum einen weiteren Menschen gesehen haben. Aber gut, hier ist auch eine weitere Talsperre in der Nähe (Lago Passante) und schon bei der Tourvorbereitung erschien dies aufgrund der fehlenden Konkurrenz die einzig sinnvolle Station für eine Mittagspause. Geschmeckt hat es uns jedenfalls, so dass wir nach einer guten dreiviertel Stunde frisch gestärkt auf der SS179dir weiterfahren konnten.
Nach dem Mittagessen fahren wir gut 5 km durch die Ortschaften Villagio Racise und Villagio Mancuso, ehe wir die gut befahrbare SS179dir gegen eine kleinere Straßenkategorie eintauschen. Wir fahren nun über den schmalen und dicht bewaldeten Wirtschaftsweg Localita Pietra Bianca (Bild) in Richtung San Pietro. Glücklicherweise geht es nun in der zweiten Tageshälfte hauptsächlich bergab, schließlich möchten wir heute Abend wieder die Küste erreichen.
Bereits nach wenigen Kilometern endet der Wald und wir befinden uns in einer beeindruckenden Gebirgslandschaft mit freier Sicht ins Tal wieder (Bild). Um 12:54 Uhr genießen wir bei akzeptablem Wetter noch die tolle Aussicht.
Auch zwei Minuten später, um 12:56 Uhr ahnen wir noch nichts Böses und sind noch guter Dinge, die wir die Fahrradstrecke ähnlich entspannt weiter fahren können wie bisher.
Weitere 2 Minuten später, um 12:58 Uhr, hätten wir aber vorgewarnt sein können. Plötzlich ziehen dunkle Wolken auf (Bild).
Um Punkt 13:00 Uhr setzt schließlich der Regen ein, zunächst allerdings noch leicht. Die Sicht verschlechtert sich nun zusehends (Bild) und wir kümmern uns mehr um das Schießen unserer Fotos als um das Anziehen der Regenkleidung.
Leicht verspätet ziehen wir in Windeseile unsere Regenkleidung unmittelbar nach den letzten Fotos an. Die Regenintensität nimmt dramatisch zu. Um 13:05 Uhr sind wir durch den mittlerweile eingesetzten Starkregen bereits patschnass (Bild).
Nach einer Viertelstunde hat der Regen auf ein erträgliches Maß nachgelassen (Bild) und wir fahren durch den Sila-Nationalpark weiter in Richtung San Pietro.
Jetzt dauert es nur noch weitere 5 Minuten, ehe der Regen sein Ende vollständig findet. Wir sind zwar sehr nass geworden, die Regenkleidung hat aber im Wesentlichen dicht gehalten. Da ist die Erleichterung bei uns natürlich groß (Bild). Auf den nächsten Kilometern werden wir die Regensachen durch Fahrtwind und Sonne wieder trocken fahren.
Naja, die Sonne lässt noch ein wenig auf sich warten. Über die enge Nebenstraße fahren wir trotzdem weiter bergab (Bild).
Trotz einiger Abfahrten haben wir immer noch eine gewisse Höhe inne, so dass wir an geeigneten Aussichtsstellen noch einen guten Überblick über die dicht bewaldete Gebirgslandschaft im Sila-Nationalpark erhalten (Bild).
Kurz vor San Pietro beginnt schließlich der steilere Anteil des Abstiegs (Bild). Wir lassen uns hinab rollen, werden aber aufgrund der Nässe und vereinzelten Schlammes auch nicht leichtsinnig. Das Wetter bleibt weiterhin mäßig.
Der Blick nach vorn macht mit Erreichen der ersten Vorortsiedlungen von San Pietro wenig Mut: Weiterhin ausschließlich dunkle Wolken am Himmel (Bild).
In San Pietro verlassen wir endgültig den Sila-Nationalpark. Trotzdem geht es nach der Ortsdurchfahrt erstmal weiter bergab. Wir folgen zunächst der SP24 nach Süden, die im tiefsten Punkt des Tales an einer Kreuzung zur SP13 wird. Nun müssen wir wieder 170 m Höhenmeter aufwärts bewältigen. Mittlerweile ist auch die Regenkleidung halbwegs gut abgetrocknet, droht jedoch im Anstieg durch Schwitzen wieder nass zu werden. Auf halber Höhe packen wir daher die Regensachen erstmal wieder weg. Jetzt schaffen wir die verbleibenden Höhenmeter auch gleich viel leichter, sind aber trotzdem mit Erreichen des Ortes Sellia froh, die Anhöhe geschafft zu haben (Bild).
Wir verweilen ein paar Minuten an einem schönen Aussichtspunkt in Sellia und sind froh, nach dem Regen wieder trocken zu sein (Bild).
Von Sellia aus folgen wir weiterhin der SP13, glücklichwerweise erstmal wieder bergab. Nach wenigen Minuten werfen wir einen Blick zurück auf den schönen, auf einer Anhöhe gelegenen Ort (Bild).
Auch der nächste Ort, Simeri Crichi, ist auf einer Anhöhe gelegen. Wir müssen daher zum letzten Mal für heute einen Anstieg nehmen, ehe wir den Ort queren (Bild).
Von Simeri Crichi an rollen wir endgültig bergab zur Küste. Die letzten Kilometer der heutigen Tagesetappe genießen wir völlig entspannt (Bild).
Auch auf den letzten Kilometern ergeben sich noch schöne Ausblicke von der SP13 zwischen Simeri Crichi und Apostolello auf die Küstenregion Kalabriens (Bild).
Am frühen Abend erreichen wir schließlich das Palace Hotel in Catanzaro Lido. Nach dem Verstauen unserer Fahrräder in einem schmalen Kellergang und dem Einräumen unseres Gepäcks auf unserem Zimmer in der 6. Etage mit Meerblick, machen wir uns noch auf den Weg zum Strand (Bild). Im Grunde gab es heute ja schon eine nasse Abkühlung zuviel, aber ein Tag am Meer muss auch im herrlich erfrischenden Meerwasser enden.
Als wir uns auf den Weg zum Abendessen begeben, fängt es bereits an, dunkel zu werden (Bild mit Hotel Palace). Trotzdem machen wir uns noch auf einen längeren Weg. Den guten Bewertungen im Intertnet folgend, besuchen wir das Restaurant Sunrise Beach am nördlichen Ortsende. Mit unserer sportlichen Kleidung ergattern wir noch einen Tisch in einer unauffälligen Ecke und lassen uns das gute Essen schmecken. Zurück im Hotel mache ich noch Bekanntschaft mit einem äußerst massiv und scharfkantig ausgeführten Handgriff zur Duschkabine, der sich in völlig unglücklicher Nähe zur Toilette befindet.
--- 9. Tag ---

Am frühen Morgen präsentiert sich das Wetter Catanzaro Lido beim Blick vom Balkon direkt nach dem Aufstehen (Bild) noch von seiner guten Seite. Da wir immer abwechselnd an der Küste und in den Bergen übernachten, steht heute wieder eine Bergetappe mit mehr als 1.400 Höhenmeter an. Dafür wird die Etappe mit 65 km aber auch recht kurz, so dass wir es nicht ganz so eilig haben. Im Hotel können wir aber schon recht früh frühstücken, allerdings entpuppt sich dies als typisches Touristenfrühstück in einem italienischen Strandhotel.
Wir können daher schon recht früh gegen 8:00 Uhr mit der Tagesetappe starten. Die Strandpromenade am Meer ist gut ausgebaut, so dass die ersten 1,4 km schon viel Spaß bereiten (Bild).
Die Straßenverhältnisse ändern sich jedoch bereits kurz darauf. Wir müssen den Fluss Corace überqueren und dies geht nur über die Straßenbrücke der als Schnellstraße ausgebauten SS106. Aber wir sind ja früh unterwegs, so dass noch nicht so viel Verkehr herrscht (Bild).
Die Schnellstraße verlassen wir nach der Brücke zügig, um auf die Provinzstraße SP172 zwischen Roccelletta und Borgia zu gelangen. Diese Provinzstraße ist im Umfeld der neuen Autobahnumfahrung von Catanzaro Lidi ziemlich gut ausgebaut (Bild).
Auf dem weiteren Weg in Richtung Borgia ändert sich dieser Eindruck. Hier wird die Straße deutlich schmaler, es begegnet uns kaum noch ein Auto und das Umland wirkt einsamer und idyllischer (Bild). Weiterhin gut bleibt das Wetter.
Südlich von Borgia nimmt die Straßenkategorie weiter ab. Wir befinden uns mittlerweile nur noch auf einem schmalen, aber immerhin noch gut asphaltierten Wirtschaftsweg (Bild).
Dies ändert sich jedoch bald. Der Wirtschaftsweg wird zu einem Feldweg, der scheinbar in eine Sackgasse auf einer kleinen Anhöhe mündet. Der idyllische Anblick mit einem schönen weiten Ausblick wird allerdings durch ein Schrottfahrzeug empfindlich gestört (Bild).
Eine kleine Herausforderung stellt nun ein 2-km-Offroad-Teilstück dar, das ohne größeren Umweg nicht zu umfahren ist. Bei dem schönen Wetter und der tollen Aussicht haben wir aber unseren Spaß (Bild).
Schon zuhause bei der Planung mit Google-Earth sah das Offroad-Teilstück schon nicht ganz so leicht zu meistern aus. Vor Ort verstärkt sich nun dieser Eindruck aber noch durch das große, so nicht erwartete Gefälle (Bild) und den teilweise tiefen Matsch vom Regen der Vortage.
Nach der Passage des steilsten Stücks erreichen wir eine kleine Olivenbaumplantage (Bild). Wir sind froh, nun so langsam wieder in die Nähe einer gut befahrbaren Straße zu gelangen.
Doch auch der Weg durch die Olivenplantage hat so seine Tücken in Form von matschiegem Untergrund und tiefen Furchen (Bild).
Auf den letzten Metern bis zum Erreichen der Straße wird der Bodenbelag auch noch leicht sandig, so dass wir mit unserem schweren Gepäck kaum noch die Kontrolle über unser Fahrrad behalten können und daher besser schieben (Bild). Trotz aller Widrigkeiten haben wir bei dem morgens noch guten Wetter viel Spaß bei der Passage durch Feldwege, Matsch und Olivenhaine.
Für heute verlassen wir die asphaltierten Straßen so schnell nicht mehr. Wir befinden uns hier auf einer Verbindungsstraße zwischen den Provinzstraßen SP59 und SP171 (Bild).
Bei der Ortsdurchfahrt durch Palermiti trifft uns eine ungewöhnliche Blockade. Aufgrund eines Festtages sind so viele Menschen auf der Straße, dass mit dem Fahrrad ein Durchkommen unmöglich ist (Bild). Leider können wir aufgrund unserer ambitionierten Tagesziele und der schon bei der Offroad-Passage investierten Zeit auch nicht bis zum Ende der Veranstaltung warten. Wir versuchen uns daher schiebenderweise möglichst unauffällig durch das Gedränge zu kämpfen.
Vergleichsweise spät erreichen wir unser Mittagsziel. Bei der Planung war uns aufgrund der guten Bewertungen im Internet die Osteria und Pizzeria Matre (Bild) in San Vito sullo Ionio ins Auge gefallen. Aufgrund einer größeren Feier ist das Restaurant heute für normale Besucher leider geschlossen. Aber ganz normal sind wir ja auch nicht und der Italiener an sich ist ja eher lösungs- als problemorientiert, so dass für uns im Innenhof noch ein gemütlicher Tisch hergerichtet wird.

Wie erwartet schmeckt das Essen sehr lecker, auch wenn es bei der Essensauswahl ein leichtes Versehen mit dem Unterschied zwischen Tagliatelle oder Tagliata gibt. Statt der erwarteten Nudeln entpuppen sich die von Falko und Marion bestellten Tagliata di Carne als halbrohe Rindfleischstreifen mit Rucola und Parmesan, eine Spezialität der Region. Da bin ich mit meiner Gemüselasagne doch ganz gut bedient.
Erst gegen viertel nach 15 Uhr verlassen wir das Restaurant Matre wieder. Aufgrund des zwischenzeitlich eingesetzten Regens hatten wir uns noch an der Nachtischauswahl bedient, eine wirklich göttliche Pannacotta, so dass es nun allerhöchste Zeit ist, weiterzufahren. Zunächst durchfahren wir das kleine Örtchen San Vito sullo Ionio (Bild), um wieder auf die Provinzstraße SP171 zu gelangen.
In Chiaravalle Centrale kürzen wir einen größeren Bogen der Provinzstraße SP171 über die schmale Gasse Contrada Foresta ab. Bereits nach kurzer Strecke merken wir, dass wir die Abkürzung teuer bezahlen. Die Steigung der Straße ist so groß, dass sie mit schwer beladenem Fahrrad kaum zu schaffen ist (Bild).

Nach dem Berganstieg befinden wir uns nach kurzer Zeit in einer Einkaufsstraße. Glücklicherweise gibt es auch Gebäude mit großen Vordächern, denn recht plötzlich setzt starker Regen ein. Wir stellen uns für etwa 20 Minuten unter und beschließen anschließend bei leicht nachlassendem Regen in voller Regenkleidung weiterzufahren.
Nach dem starken Regenguss in Chiaravalle Centrale lässt der Regen nach der Ortsausfahrt langsam nach, so dass wir zumindest schon die Regenhosen wieder ausziehen können. Ein Blick auf den düsteren Himmel lässt für den weiteren Nachmittag aber keine günstige Wetterentwicklung erwarten (Bild).
Wir setzen unseren Aufstieg über die Provinzstraße SP150 von Chiaravalle Centrale nach Simbario im leichten Regen fort (Bild).
Das kleine Örtchem Simbario erreichen wir kurz vor 18 Uhr und durchfahren die schmalen Gassen im Ort (Bild). Jetzt ist sind es nur noch wenige Kilometer bis zu unserem Tagesziel Serra San Bruno.
Knappe 20 Minuten später erreichen wir das Ortseingangsschild von Serra San Bruno (Bild). Wir richten uns zunächst imn unserem Hotel Conte Ruggero ein, ehe wir uns auf die Suche nach einer Gelegenheit zum Abendessen machen. Leider finden wir im Ort kein Restaurant, das uns so richtig anspricht. Wir landen daher in einer einfachen Pizzeria und essen Pizza mit Getränken aus der Dose.
--- 10. Tag ---

Der morgendliche Ausblick vom Hotelzimmer gibt keinen guten Anlass für übertriebenen Wetteroptimismus: es regnet in Serra San Bruno (Bild). Entsprechend gemütlich stehen wir auf und lassen uns entspannt viel Zeit beim Frühstück.
Trotzdem schaffen wir es bereits gegen 8:20 Uhr vor dem Hotel Conte Ruggero zu starten. Glücklicherweise hat der Regen zunächst nachgelassen und die Sonne lässt sich blicken, um die nassen Straßen vor dem nächsten Regen erstmal wieder abzutrocknen (Bild).
Bevor wir uns heute wieder auf die kalabrische Natur einlassen, durchqueren wir den pittoresken Ort Serra San Bruno (Bild) nicht ohne vorher noch unsere Getränkevorräte in einem kleinen Gemüseladen aufzufüllen.
Schon 20 Minuten nach unserem Etappenstart lässt der Himmel mit seinen dunklen Wolken erahnen, mit welchem Wetter uns der heutige Tag noch beglücken wird (Bild). Wir lassen uns vom drohenden Regen nicht entmutigen und nehmen die Ortsausfahrt aus Serra San Bruno über die Staatsstraße SS110.
Glücklicherweise führt uns die geplante Route zunächst in einen dichten Wald (Bild), so dass wir die dunklen Wolken recht einfach aus den Augen verlieren können. Auch der anstrengende Anstieg von Serra San Bruno über die SS110 und die SP58 in Richtung Arena hilft dabei.
Nur plötzlich immer mal wieder vorhandene Lichtungen (Bild), wie hier auf halber Strecke der Provinzstraße SP58 zwischen Serra San Bruno und Arena, bringen uns die düsteren Wetteraussichten wieder ins Bewusstsein.
Nun dauert es nicht mehr lange, bis wir gut eine Stunde nach Abfahrt vom Hotel unsere heutige erste große Regenpause einlegen müssen (Bild). Zunächst halten die Bäume noch passabel dicht, doch die Blätter werden schwerer und durchlässiger, so dass auch wir nass und nässer werden.
Bald hält der Wald so wenig Regen ab, dass sich das Unterstehen für uns nicht mehr lohnt. Wir fahren wieder ein paar Kilometer weiter (Bild). Der Regen ist jetzt kurzzeitig nicht mehr ganz so stark.
Weit kommen wir nicht, ehe die Regenintensität wieder deutlich zunimmt und uns zu einer zweiten Regenpause zwingt (Bild). Langsam wird es trotz Regenkleidung unangenehm, wir lassen uns die gute Laune jedoch nicht vermiesen.
Nach insgesamt nun einer guten Stunde sind wir des untätigen Wartens auch überdrüssig, so dass wir uns auf die Weiterfahrt begeben (Bild). Bald verlassen wir den Wald und gelangen wieder ans Tageslicht, welches nun durch den zwischenzeitlich geringer gewordenen Regen deutlich heller wirkt als zuvor.
Doch auch jetzt währt die Freude nur kurz. Ein Blick zur Seite auf die umliegende Landschaft zeigt die düsteren Wolken (Bild) für die bevorstehende Abfahrt in Richtung Arena.
Auf halber Höhe erlangen wir einen schönen Blick auf den Ort Arena (Bild).
Wir fahren weiter bergab auf der Provinzstraße SP58 und erhaschen bei Arena einen Ausblick auf den nächsten Ort Dasa (Bild). Mittlerweile zeigt sich das Wetter bei fast blauem Himmel wieder von einer besseren Seite.
Hinter Dasa geht es weiter bergab über die SP4 (Bild). Wir genießen die weitere Strecke in Richtung Rosarno zur Mittelmeerküste.
Nach kurzer Zeit biegen wir von der SP4 auf die SP74 (Bild), welche durch ein grünes, pittoreskes Tal mit sanften Erhebungen an den Talflanken führt.
Die schmale Provinzstraße SP74 entlang des Flusses Mesima enpuppt sich als angenehme Fahrradstrecke (Bild). Langsam nähern wir uns Rosarno.
Durch den morgendlichen Regen haben wir heute schon viel Zeit verloren. In Rosarno entscheiden wir uns daher für einen kurzen Imbiss mit Baguettes im Cafe Continental (Bild).
Nach den vielen Nebenstraßen vom Vormittag steht nun als Küstenstraße die größere Staatsstraße SS18 auf unserem Programm. Bei Palmi steht noch ein größerer Anstieg von mehr als 500 Höhenmetern an. Wir kämpfen uns mit langsamer Geschwindigkeit bergauf und werden in Palmi selbst prompt von dem Alleinradler Daniel aus Sömmerda überholt. Daniel ist mit 200-km-Etappen von München zum Ätna unterwegs und berichtet von seiner Tour in der Thüringer Allgemeinen vom 14.09.2018.

Nach dem Anstieg auf dem Weg nach Barritteri ergibt sich eine schöner Ausblick auf das Mittelmeer mit dem Hafen von Gioia Tauro im Hintergrund (Bild).
Glücklicherweise ist die SS18 jedoch nicht die Hauptverbindungsstrecke für den überregionalen Verkehr, da es in kurzer Entfernung auch einen parallele Autobahn gibt. Außerhalb der Städte profitieren wir davon, dass nur vergleichsweise wenig Verkehr herrscht (Bild).
Dass die Küstenstraße keine Uferstraße ist, hat für uns zwei Auswirkungen. Zum einen geht es das ein oder andere Mal fleißig bergauf und wieder bergab. Zum anderen ergeben sich aber auch schöne Blicke auf die umgebende Landschaft (Bild) sowie das Meer.
Dazu gehört auf jeden Fall der Blick von Pellegrina auf das grün bewachsene Küstengebirge und das kalabrisches Meer (Bild).
Und der Ausblick auf den kalabrischen Küstenort Bagnara Calabra (Bild). Da wir diesen Ort als nächstes ansteuern, geht es nun in vielen engen Serpentinen zurück auf Meereshöhe.
Irgendwie ist der Blick zurück nach Norden wettermäßig vielversprechender (Bild) als der nach Süden, wo wir hin müssen. Daher gibt es noch ein weiteres Bild von Bagnara Calabra.
Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bis zu unserem Etappenziel Scilla. Zunächst durchqueren wir an der Küstenstraße SS18 hinter Favazzina noch einen Tunnel (Bild).
Hinter dem Tunnel ergibt sich ein toller Blick auf den schön gelegenen Küstenort Scilla (Bild).
Die letzten Kilometer schaffen wir mit Leichtigkeit. In Scilla (Bild) suchen wir zunächst unsere Unterkunft, was sich als nicht ganz so trivial erweist.
Wenn man im Internet ein passabel eingerichtetes B&B bucht, erwartet man vor Ort keine Baustelle. Umso erstaunter sind wir, als wir unsere Unterkunft mit der passenden Hausnummer nicht finden können. Anscheinend gibt es in Italien aber gute Gründe, ein gut eingerichtetes B&B von außen wie eine Baustelle wirken zu lassen und weder Namensschild noch Hausnummer anzubringen. Das leuchtet uns auch irgendwann ein und wir klopfen auf gut Glück an eine Tür, die sich tatsächlich als Eingang zum B&B Il Porticciolo (Bild) entpuppt.

Nach kurzer Verschnauf- und Duschpause im B&B begeben wir uns auf einen Abendspaziergang durch den Ort Scilla und essen anschließend gut im Restaurant Il Pirata.
--- 11. Tag ---

Heute starten wir schon um 10 Minuten vor 7 Uhr in Scilla mit der nächsten Tagesetappe nach Sizilien. Allerdings ungefrühstückt, denn im B&B hätte es erst deutlich später Frühstück gegeben und diesbezüglich war der Vermieter wenig verhandlungsbereit. Dafür werden wir wenig später beim Blick zurück auf Scilla mit einem schönen Sonnenaufgang über den Bergen belohnt (Bild).
Bis zur Fähre von Villa San Giovanni nach Messina sind heute Morgen über die Küstenstraße SS18 (Bild) nur gut 10 km zu bewältigen.
In Villa San Giovanni angekommen, haben wir erstmal Glück: Am Hafen liegt die bereits gut gefüllte und fast abfahrbereite Fähre, so dass wir keine große Wartezeit dort haben. Wir zahlen kurz die Tickets und befinden uns wenig später auf der 7:40-Uhr-Fähre über die Straße von Messina (Bild).
Nach dem Befestigen der Räder an der Reling für einen sicheren Halt erkunden wir das Boot auf der Suche nach schönen Fotomotiven (Bild).
Überraschenderweise treffen wir Daniel aus Sömmerda von gestern wieder, der sich für die gleiche Fähre entschieden hat wie wir (Bild). Wir tauschen uns über die weiteren Pläne aus und versprechen uns gegenseitig auf dem Laufenden zu halten. Daniel wird trotz frisch gestarteter Vulkanaktivitäten an seinem Ziel festhalten, möglichst weit auf den Ätna zu fahren,
Nach einer 20-minütigen Fährstrecke legen wir in Messina an und verlassen die Fähre (Bild). Unsere erste Aktion in Messina ist die Suche nach einem geeigneten Frühstück, möglichst ohne allzuviel Zeit dafür zu investieren. Direkt an der Route werden wir in der Pasticceria Micali fündig. Es wird ein sehr süßes Frühstück.
Frisch gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg. Um an die Nordküste Siziliens über eine möglichst wenig befahrene Straße zu gelangen, liegt nun ein Anstieg von knapp 500 Höhenmetern auf den Colle San Rizzo vor uns. Doch zunächst müssen wir Messina verlassen und unterqueren die mächtige Autobahnauffahrt auf die A20 (Bild).
So langsam verlassen wir die Vororte Messinas und die Besiedlung nimmt ab (Bild). Je höher wir kommen, desto schönere Aussichten ergeben sich von der nun huptsächlich durchs Grüne führenden SS113. Gefühlt haben wir die Straße nahezu für uns alleine. Doch der Schein trügt, unerwartet werden wir von einer größeren Gruppe mäßig sportlich wirkender Herren überholt. Ein erschrockener Blick verrät, dass die Herren mit dem E-Bike unterwegs sind und wir als echte Treter also kaum eine Chance haben, mitzuhalten.
Wir lassen uns nicht beirren und fahren unser eigenes Tempo weiter, nicht ohne entsprechende Fotos von schönen Aussichtspunkten zu schießen (Bild). Dazu gibt es allerdings nicht übermäßig viele Gelegenheiten, weil die Straßenränder zumeist von dichtem Bewuchs gesäumt sind.
Bereits nach einer knappen Stunde erreichen wir den Colle San Rizzo. Direkt auf der Passhöhe befindet sich eine Snackbude (Bild) mit großer Außenterrasse, die wir für eine verdiente Pause nutzen. Hier treffen wir auch auf die Gruppe E-Biker vom Anstieg wieder, die eigentlich mit dem Kreuzfahrtschiff unterwegs sind und für heute eine geführte Tagestour mit dem E-Bike gebucht haben.
Auch die anschließende Abfahrt hält schöne Aussichtspanoramen bereit (Bild).
Wir lassen die Räder gemütlich in Richtung Gesso rollen (Bild).
In Gesso macht die Straße eine Kurve und führt ohne große Steigung parallel zur Küste, auf die sich bei herrlichem Wetter ein schöner Blick ergibt (Bild). Nach mehreren Regentagen zuletzt können wir den blauen Himmel gebührend genießen.
Nach den Höhenmetern vom Vormittag erreichen wir den Küstenort Villafranca Tirrena gegen 11 Uhr. Jetzt liegen knapp 40 km flache Strecke vor uns, ehe es zum Abschluss des Tages wieder 900 m Höhengewinn zu bewältigen gilt. Doch zunächst säumen unterschiedlich ansehnliche Küstenorte unseren Weg. Das nahe Meer tröstet über manche Bausünde am Straßenrand und den zunehmenden PKW-Verkehr, wie hier in Spadafora (Bild), hinweg.
Neben touristisch erschlossenen Abschnitten besteht die Küstelinie jedoch auch aus industriell genutzten Flächen. Um nicht die stark befahrene Hauptstraße zu nutzen, führt unser Weg nun auch durch mehrere Industriegebiete, wie hier bei Giammoro (Bild).
Um den finalen Anstieg noch etwas hinauszuzögern, decken wir uns zunächst bei der Bäckerei Bonta Infinite in Terme Vigliatore (Bild) mit Süßwaren ein, ehe wir uns auch in Falcone nochmal auf die Suche nach einem Geschäft begeben.
Gegen 15 Uhr starten wir mit dem Anstieg von Falcone nach Santa Barbara über die SPA158. Nachdem zuletzt doch zunehmenden Verkehr an der Küste sind wir froh, nun wieder auf einer völlig einsamen Straße fahren zu dürfen, auch wenn es dafür beträchtlich bergauf geht. Dafür entschädigt der Blick auf die vor uns liegenden Berge (Bild).
Wir gewinnen schnell an Höhe und werfen nochmal einen Blick zurück auf das tiefblaue Meer an der sizilianischen Nordküste (Bild).
In nordwestlicher Richtung gilt es mehrere küstennahe Bergformationen zu würdigen. Hierzu zählt auch Tindari mit einer Wallfahrtskirche aus den 1950er Jahren (Bild).
Nach gut 500 Höhenmetern erreichen wir ein kleines Plateau, so dass wir bei leichter Bergabfahrt etwas verschnaufen können, ehe der finale Anstieg ruft. Mittlerweile hat der strahlend blaue Himmel wieder Platz für mehrere düstere Wolken gemacht (Bild). Glücklicherweise bleibt es aber trocken.
Kurz vor Santa Barbara kommen uns auf der SPA158 noch zwei Fernradler entgegen. Wir machen eine kurze Pause und tauschen uns über unsere jeweiligen Routen aus (Bild).
Die letzten 50 Höhenmeter bewältigen wir wenige Kilometer vor dem Ortseingang von der eigentlichen Straße über einen Privatweg nur zum Hotel, das, man ahnt es schon, etwas außerhalb liegt. Dafür ist das Montalbano Hotel aber auch gut ausgestattet und von sehr zuvorkommendem Service geprägt. Allerdings sind außer uns trotz der Größe des Hotels kaum andere Gäste da - und das zur Hauptreisezeit im Sommer. Da es im Hotel kein geöffnetes Restaurant gibt, das nächstgelegene Restaurant zwar nur wenige Kilometer, aber etliche Höhenmeter entfernt liegt, organisiert uns die Hotelrezeption noch einen Taxitransfer durch die dortigen Restaurantbesitzer. Im Restaurant La Sciarbonata verbringen wir bei gutem Essen noch einen schönen Abend (Bild).
--- 12. Tag ---

Heute Morgen haben wir das Frühstücksbuffet ganz für uns alleine. Dazu haben wir einen schönen Platz am größten Fenster des Speisesaals mit herrlichem Weitblick auf dieumliegende Landschaft, die bei blauem Himmel von der Sonne angestrahlt wird. Der heutige Tage verspricht besonders schön zu werden, so dass wir uns um 8:30 Uhr frohen Mutes an den Etappenstart begeben (Bild).
Da wir beim Anstieg gestern Nachmittag an keinem Supermarkt mehr vorbeikamen, führt uns der Weg zunächst zu einem Minimarkt in Montalbano Elicona. Hier füllen wir unsere Getränkevorräte auf (Bild).
Vom Stadtzentrum von Montalbano Elicona fahren wir zurück auf die SP110, über die wir dann weiter in Richtung zur Passhöhe Portella Zilla fahren. Die SP110 ist eine angenehm wenig befahrene Straße (Bild) durch landschaftlich reizvolles Gebiet.
Nach wenigen Kilometern ergibt sich ein schöner Rückblick auf den Ort Montalbano Elicona (Bild).
Glücklicherweise besitzt die Passstraße auf den Portella Zilla eine angenehme Neigung und weiterhin wenig Verkehr (Bild). Wir kommen daher gut voran.
Bereits um kurz nach 10 Uhr erreichen wir die Passhöhe Portella Zilla auf 1.165 m üNN Höhe. Hier genießen wir den Ausblick auf den seit kurzem wieder schwach aktiven Ätna (Bild).
Von der Passhöhe gibt es einen Weg, der nach Süden wieder bergab führt sowie einen weiteren Weg in westlicher Richtung, über den es gemächlich weiter bergauf geht. Unsere Strecke führt uns weiter bergauf, so dass wir die kurze Pause am Portella Zilla noch genießen (Bild).
Die Passstraße ist hier immer noch die SP110, auf der wir weiterhin die einzigen Verkehrsteilnehmer sind. Die einzigen Lebewesen, die uns begegnen sind ein paar Schafe (Bild).
Die Strecke steigt weiterhin leicht an (Bild). Bis zur übernächsten Kreuzung auf die größere SS116 gelangen wir auf eine Höhe von 1.274 m üNN.
Nach den Mühen des Anstiegs gönnen wir uns eine rauschende Talfahrt über die SS116 in Richtung Randazzo. Den einzigen Stopp legen wir für ein Foto an einem Aussichtsparkplatz auf die weite Ebene hinter Santa Domenica Vittoria ein (Bild).
Wir genießen um kurz vor 12 Uhr die letzten Bergabserpentinen nach Randazzo (Bild). Von hier wird der Weg nach Maletto erstmal 300 Höhenmeter wieder bergauf führen.
Zwischen Randazzo und Bronte fahren wir auf der SS284 (Bild).
Als nächste größere Stadt erreichen wir Bronte, hier ein Blick in die Via Antonietta Aldisio (Bild). Da die Uhr mittleweile auch halb zwei zeigt, legen wir hier unsere tägliche Mittagspause ein.
Hinter Bronte war es vorgesehen, weiterhin über die SS284 zu fahren. In diesem Abschnitt ist die zuvor beschauliche Straße jedoch bereits zu einer Schnellstraße mit unzähligen Brücken und Tunneln ausgebaut worden. Auf solchen Straßen werden Fahrräder nicht so gerne gesehen, so dass wir zunächst beschließen, auf einer älteren Straße, der nahezu parallel verlaufenden NSA389 zu fahren. Die ersten beiden Täler und Berge durchfahren wir daher über diese Straße, nicht ohne neidisch auf den durch Brücken- und Tunnelbauwerke entsprechend flachen Verlauf der neueren Straße zu schauen. Da die alte Straße vor dem dritten Tunnel einen noch weiteren Umweg zu nehmen scheint, entscheiden wir uns hier für einen Spurwechsel auf die SS284. Bis zur Umsetzung sind allerdings noch einige Leitplanken zu überwinden (Bild).
Über die SS284 gelangen wir leicht bergab und bequem weiter in die nächste größere Stadt, Adrano (Bild). Diese Stadt erreichen wir um kurz nach halb vier.
In der folgenden Stunde durchqueren wir mehrere kleinere Städtchen, ehe wir schließlich kurz vor Paterno stehen (Bild).
Auch Paterno durchfahren wir durch das Ortszentrum (Bild).
Hinter Paterno überqueren wir den Fluss Simeto, der hier durch eine Wehranlage eingestaut wird (Bild) und dadurch mit der "Oasi di Ponti Barca" ein bedeutendes Naturschutzgebiet darstellt.
Auch die letzten 10 km über die SP107 bis Ramacca verlaufen herrlich entspannt (Bild). Etwas aufregender wird es erst, als wir kurz vor der Unterkunft unserer Vermieterin für die Unterkunft entgegen kommen und diese verduzt fragt, wer wir seien. Sie hatte uns wohl als unsere Gäste erkannt, denen sie über die Hotelbuchungsseite aufgrund eines Wasserschadens am Vortag abgesagt hatte. Nur leider hat die Hotelbuchungsseite versäumt, dies rechtzeitig an uns weiterzugeben. Da in der Nähe keine andere Unterkunft liegt, haben wir Glück, dass die Vermieterin des Landgutes Contea di Wagner uns trotzdem aufnimmt.
Glücklicherweise können wir auch noch das große Überraschungs-Abendmenü bei der Vermieterin des Contea di Wagner vorbesetellen, das wir nach dem Duschen alleine im stilvollen Speiseraum einnehmen (Bild). Schon aus dem Internet war ersichtlich, dass das Langut ein wenig von dem Mythos lebt, dass der Komponist Richard Wagner hier einst abgestiegen war und sich von der Reise durch Sizilien zu Teilen seines Pasifal hat inspirieren lassen. Dies wird von Ort durch diverse Sammelstücke noch etwas deutlicher.
--- 13. Tag ---

Am nächsten Morgen begrüßt uns neben dem größeren Hund des Hauses auch ein schöner Sonnenaufgang (Bild). Wir ziehen uns zeitig an, packen unsere Sachen und essen unser Frühstück im Speiseraum von gestern Abend.
Schon um kurz nach halb acht stehen sind wir abfahrbereit und verabschieden uns von der Unterkunft (Bild). Insgesamt liegen heute 115 km und knapp 1.600 Höhenmeter vor uns.
Die ersten 8 km fahren wir auf flacher Strecke über eine Nebenstraße (Bild), um von dort auf die größere Staatsstraße SS417 zu gelangen.
Auf dieser Straße verbleiben wir nur gut 5 km, ehe wir in einem Kreisverkehr (Bild) auf die kleinerer Provinzstraße SP181 nach Mineo abbiegen.
Die etwas kleiner ausgebaute Provinzstraße SP201 haben wir glücklicherweise ganz für uns alleine (Bild). So kommen wir heute Morgen gemütlich und gut voran.
Nach einer guten Stunde gelangt die erste Herausforderung des Tages in Sichtweite. Der auf einer Bergspitze gelegene Ort Mineo (Bild). Um oben anzukommen, sind in der nächsten halben Stunde gut 400 Höhenmeter zu bewältigen.
Den Anstieg bewältigen wir über die Provinzstraße SP31. Mit Erreichen der ersten Häuser haben wir das Gröbste geschafft (Bild), jetzt sind es nur noch wenige Höhenmeter, die wir zu bezwingen haben.
Hinter Mineo wartet eine kurze Abfahrt auf uns, ehe es im Anschluss kontinuierlich leicht bergauf geht. Von der Höhe ergeben sich fantastische Ausblicke auf die weite Landschaft (Bild).
Bei Kilometer 30 biegen wir von der SP31 auch die noch kleinere SP86 (Bild) in Richtung Vizzini ab. Auch diese Straße haben wir nahezu für uns alleine.
Doch auch auf dieser Straße bleiben wir nicht lange, etwa 8 km vor Vizzini stoßen wir auf die Staatsstraße SS124, die hinter dem Ortsteil Vizzini Scalo idealerweise kürzlich erst neu asphaltiert wurde (Bild).
Mittlerweile haben wir auch schon zwanzig Minuten vor 12 und auf dem nächstgelegenen Hügel können wir auch schon den Hauptort Vizzini erspähen (Bild). Wir beschließen, dort unsere Mittagspause einzulegen.
Unser Mittagessen kaufen wir in Vizzini in einem Minimarkt und verspeisen es auf einer nahegelegenen Bank. Nach etwa einer halben Stunde machen wir uns wieder auf den Weg, da erschreckenderweise recht dunkle Regenwolken aufziehen. Aus dem Stadtzentrum heraus geht es erstmal bergauf (Bild).
Bergauf wird es auch innerhalb der nächsten Stunde weitergehen. Bis zum Monte Lauro auf knapp 1.000 m üNN sind etwa 400 Höhenmeter über die gut ausgebaute SS124 zu bewältigen (Bild). Auch auf dieser Straße begegnet uns nahezu niemand. Dafür verdichten sich die Wolken und der Wind wird zunehmend stärker.
Von der Höhe, auf der wir uns mittlerweile befinden, lässt sich in westlicher Richtung weit in die Ferne blicken (Bild). In der Ferne scheint das Wetter noch besser zu sein.
Hinter dem Monte Lauro macht die Straße eine Linkskurve um 90 Grad. Nun geht es in östlicher Richtung weiter, direkt zu den dunkelsten Wolken am Himmel. Dafür haben wir den höchsten Punkt nun hinter uns und können mit voller Geschwindigkeit bergab fahren (Bild). So kommen wir noch schneller dem Regen entgegen.
Unserer guten Laune tut das drohende schlechte Wetter noch keinen Abbruch (Bild).
Bei Kilometer 66 verlassen wir die Staatsstraße 124 zu Gunsten der Provinzstraße SP7 (Bild), die nach Cassaro führt.
So langsam nähern wir uns dem Valle dell' Anapo, durch das lange Zeit eine kleine Eisenbahnstrecke führte, die nun als Radweg nutzbar ist. Wegen enger Schluchten und steiler Felswände auf dieser Strecke sind wir auf diesen Abschnitt besonders neugierig.

Noch befinden wir uns im Bereich eines Nebenflusses des Anapo, dem Fluss Fosso Nocilla (Bild), dessen Tal bereits einen schönen Ausblick liefert.
Hoffentlich hält das Wetter noch ein wenig, auch wenn es aktuell nicht danach aussieht (Bild). Wir treten ordentlich in die Pedalen, um schnell voran zu kommen.
Leider vergeblich! Der erste Regenguss ereilt uns vor einem Anwesen an der Provinzstraße SP7. Den Vorplatz nutzen wir dankbar für das Anziehen unserer Regenkleidung (Bild).
Die weitere Strecke bis Cassaro fahren wir über die regennasse SP7 (Bild). Doch der Regen wird immer stärker.
In Cassaro selbst wird der Regen so stark, dass an Weiterfahren nicht zu denken ist. Wir suchen einen geeigneten Unterstellplatz und finden auf die Schnelle nur das Vordach der Snackbar Il Ritrovo (Bild). Hier stellen wir die Räder und uns kurzfristig ab.
Nach einer knappen halben Stunde machen wir uns trotz weiteren Regens über die Provinzstraße SP45 wieder auf den Weg (Bild). Schließlich liegen noch einige Kilometer bis Syrakus vor uns.
Der Ort Cassaro liegt noch recht hoch, so dass sich uns vor der Abfahrt ins Tal noch ein weiter Blick über die satt grüne Landschaft bietet (Bild).
Nun geht es in mehreren engen Serpentinen den Berg zum Tal des Flusses Anapo hinab (Bild). Auf der regennassen Fahrbahn können wir gemütlich bergab rollen.
Erfreulicherweise hört der Regen auch langsam wieder auf, so dass wir nur noch unsere Kleidung wieder trocken fahren müssen (Bild).
Noch einige Serpentinen liegen vor uns, ehe wir im Tal des Anapo unten ankommen (Bild).
Dort - fast ganz unten - sammelt sich das viele Regenwasser auf der Straße, so dass wir vorsichtig fahren müssen (Bild). Wir sind gespannt, wie sich der Regen auf den nicht asphaltierten Fahrradweg auf der ehemaligen Bahnstrecke auswirken wird.
Auf diese Frage bekommen wir eine schnelle Antwort. Kurz hinter der Einfahrt zum Radweg durch das Valle dell' Anapo befindet sich ein Kassenhäuschen mit einem darin sitzenden Pförtner. Etwas irritiert zücken wir unsere Portmonnaies, doch der Pförtner schüttelt nur den Kopf. Mit Hinweis auf den starken Regen und daraus möglicherweise resultierendem Steinschlag verwehrt er uns den Eintritt auf die Fahrradstrecke (Bild).
Wir sind zunächst geschockt, versuchen noch, ihn doch zu überreden und sehen schließlich ein, dass wir hier nicht weiterkommen. Durch das enge Tal führt leider auch nur der Fahrradweg, so dass wir beschließen, die Provinzstraße SP45, die wir auf der einen Seite gerade ins Tal hinab gefahren sind, auf der anderen Seite wieder hinaufzufahren. Wir nehmen den Anstieg in Angriff und werfen anschließend nochmals einen Blick zurück, um uns die 250 zusätzlichen Höhenmeter nochmal vor Augen zu führen (Bild).
Vom Anstieg wird uns wieder warm, so dass wir die Regenkleidung endlich ablegen können (Bild). Auch die Straße trocknet wieder ab. Nach gut 5 km stoßen wir wieder auf die Staatsstraße SS124, die direkt nach Syrakus führt.
Da diese Hauptstraße, je näher wir nach Syrakus kommen, doch von immer mehr Autos genutzt wird, bleiben wir nicht lange auf ihr. Stattdessen weichen wir auf die Provinzstraßen SP78 und SP36 aus, über die wir noch an dem Unterbecken des Anapo Pumpspeicherkraftwerks nordwestlich von Syrakus vorbeikommen (Bild).
Anschließend weichen wir wegen des erwarteten Autoverkehrs auf noch kleinere Straßenkategorien aus, wie hier der Strada Rurale Belvedere Floridia. Das geringe Verkehrsaufkommen scheinen sich allerdings auch Leute zu Nutze zu machen, die mal eben ihren Müll aus dem Auto schmeißen möchten (Bild).
Hinter der nächsten Kurve sieht es glücklicherweise wieder besser aus und wir können den Ausblick auf den Torre Semaforo di Belvedere nordwestlich von Syrakus bewundern (Bild).
So lange wie möglich verbleiben wir zur Ortseinfahrt nach Syrakus auf kleineren Nebenstraßen (Bild).
Doch auf den letzten Kilometern ist auch dies nicht mehr möglich und wir befinden uns wieder auf der gut gefüllten Hauptstraße (Bild). Einziger Lichtblick ist, dass wir über den Randstreifen schneller unterwegs sind, als die in Schrittgeschwindigkeit fahrenden Autos.
Da wir das Hotel erst um kurz vor sieben Uhr erreichen, machen wir uns schnellstmöglich wieder zu Fuß auf den Weg, um uns die Stadt noch ein wenig anzuschauen und zum Abendessen zu gelangen. Hierfür finden wir in der Altstadt ein kleines, aber gut besuchtes italienisches Restaurant namens O'Scina (Bild).
Gegen 10 Uhr abends verlassen wir das Restaurant (Bild) und müssen anschließend nochmals die Altstadt durchqueren, ehe wir zu unserem Hotel gelangen.
--- 14. Tag ---

Nach den Anstrengungen der letzten Tage wird der heutige Tag etwas ruhiger werden. Heute Abend steht noch die Fährüberfahrt von Pozzallo nach Valletta auf Malta an, so dass die heutige Etappe mit nur knapp 75 km noch genügend zeitliche Reserven bietet. Es ist auch die einzige von mir bei der diesjährigen Tour geplante Etappe unter 1.000 Höhenmetern.

Die daraus resultierende Entspannung bewirkt, dass wir heute nach ausgiebigem Frühstück erst um 8:40 Uhr vom Grande Albergo Alfeo in Syrakus aufbrechen.
Der erste Streckenabschnitt des heutogen Tages führt möglichst nah an der Küste entlang in Richtung Süden. Hierbei kommen wir an mehreren Badeorten vorbei, so wie hier am Strand von Fontane Bianche, den wir von der Provinzstraße SP104 erreichen (Bild).
Im Ort fahren wir ein kurzes Stück direkt am Strand. Eine Badepause legen wir noch nicht ein, dafür warten wir bis wir in Pozzallo sind. Der Strand von Fontane Bianche ist auch derart eng belegt, dass wir gerne weiterfahren (Bild).
Unsere Strecke verläuft weiter in Richtung Gallina über die Provinzstraße SP104 (Bild), ehe wir für ein kurzes Stück die größere Staatsstraße SS115 benutzen.
Im Bereich von Avola verlassen wir die Staatsstraße wiederum, da die dortigen Strände alle durch einer Uferstraße miteinander verbunden sind, die auch für unsere Tour gut geeignet ist. Insgesamt fahren wir gut 6 km über die ufernahen Wege und Straßen bei Avola (Bild).
Am Ortsende von Avola ist der Sandstrand nicht mehr so breit und schön, dafür ist es hier aber auch zunächst deutlich leerer (Bild), ehe wir noch weiter südlich an den Strand Lido il Solleone in Cicirata gelangen.
Hier verlassen wir die Küste, um einerseits den südöstlichsten Zipfel von Sizilien abzukürzen, andererseits aber auch, um der sehenswerten Stadt Noto (Bild) einen kurzen Besuch abzustatten. Nachdem der heutige Tag bisher nur an der flachen Küste entlangführte, sind bis Noto etwa 100 Höhenmeter zu überwinden.
Durch die mit Naturstein gepflasterte und gut besuchte Fußgängerzone in Noto können wir die Fahrräder nur schieben. So bleibt genug Zeit und Muße, die baulichen Sehenswürdigkeiten neben der Straße, zum Beispiel die Kathedrale San Nicolo (Bild) von Noto zu bewundern.
Vor der Stadtausfahrt kaufen wir noch ein paar Getränke, dann fahren wir parallel zur Autobahn über die SS115, die glücklicherweise nicht so ganz stark befahren ist (Bild). Die bleibt auch so, als kurz vor Pozzallo, das Ende des gegenwärtigen Ausbaus der parallel verlaufenden Autobahn erreicht ist.
Bereits gegen 13 Uhr erreichen wir ganz im Süden Siziliens den Fährort Pozzallo (Bild), so dass wir bis zur Abreise nach Malta noch den ganzen Nachmittag zum Ausruhen haben.
In Pozzallo suchen wir zunächst den Strand auf (Bild), um uns dort in einem Strandcafe niederzulassen, ein paar Kaltgetränke zu genießen und eine Abkühlung im Meer zu suchen.
Am frühen Abend brechen wir vom Strand auf und machen noch ein Abschiedsbild vor dem stadteigenen Schriftzug in großen Lettern (Bild). Nun geht es erst zum Hafen, der leicht und schnell zu errichen ist.
Um die Wartezeit bis zum Ablegen zu verkürzen, fahren wir wieder ein kurzes Stück zurück zu einer imbissähnlichen Pizzeria in Hafennähe. Nach einem gut sättigenden Abendessen geht es wieder zum Hafen. Hier müssen wir immer noch ausdauernd warten (Bild), ehe wir auf das Fährschiff dürfen.
Nach etwa zwei Stunden Fahrtdauer legt die Fähre endlich in Valletta auf Malta an. Wir sind froh, das Schiff wieder verlassen zu können (Bild). Mittlerweile ist es auch schon 23 Uhr geworden, so dass wir uns beeilen, schnell die letzten Kilometer bis zum Hotel zu radeln.
Um zu unserem Hotel mit dem protzigen Namen Grand Harbour Hotel zu gelangen, sind noch knapp 3 km und etwa 50 Höhenmeter zu überwinden. Wir bemühgen uns, den direktesten Weg zu nehmen, was uns aber nicht ganz gelingt. Nach ein paar Abwärtsstufen erreichen wir schließlich das Hotel. Direkt daneben gibt es zwischen den Häuserschluchten noch mehrere kleine Plätz mit Restaurants, die über eine gut gefüllte Außengastronomie verfügen (Bild).
--- 15. Tag ---

Am nächsten Morgen brechen wir zeitnah mit unseren Fahrrädern vom Hotel auf (Bild). Ursprünglich war für den heutigen Tag noch eine über 100 km lange Inselradfahrt einschließlich Gozo geplant. Angesichts der Anstengungen der letzten Tage, der fehlenden Notwendigkeit einen neuen Etappenort unbedingt erreichen zu müssen und der Erledigung von Abreisevorbereitungen lassen wir diesen Plan jedoch fallen.
Zunächst bewundern wir auf die historische Bausubstanz in Valletta (Bild). Dann machen wir uns weiter auf den Weg zu einem größeren Baumarkt in Birkirkara. Hier müssen wir ausreichend Luftpolsterfolie und Klebematerialien einkaufen, um die Fahrräder für den Rücktransport mit dem Flugzeug ausreichend schützen zu können.
Nachdem wir die Luftpolsterfolie im Hotel deponiert haben, starten wir zu einer kleineren Besichtigungsrunde um die Nachbarorte von Valletta, um den letzten Tag mit vielen Kaffee- und Badepausen gemütlich ausklingen zu lassen. Erster Anlaufpunkt ist das Shopping-Center The Mall (Bild), in dessen Nähe auch die erste Bademöglichkeit besteht.
Nach kurzer Strecke gelangen wir zum nächsten Stopp an der The Compass Lounge, die unmittelbar am Sliema Beach liegt, von dem sich ebenfalls prima baden lässt (Bild).
Nach ausgiebiger Pause setzen wir unsere kleine Malta-Besichtigungs-Tour fort. Unmittelbar an der Küste fahren wir noch bis zur Bucht Spinola Bay in Saint Julians (Bild). Dann biegen wir Richtung Saint John ins Inselinnere ab.
Schöne und übersichtliche Radstrecken sind nun Mangelware. Den ersten Fehler machen wir, als wir auf die Hauptschnellstraße abbiegen, die nach wenigen Metern in einen dunklen und stark befahrenen Tunnel mündet, so dass wir lieber wieder umkehren. Durch Saint John schlagen wir uns dann irgendwie durch, passieren noch die Universität von Malta und gelangen schließlich an eine große Straßenkreuzung. Hier am Tal-Qroqq Roundabout treffen drei Schnellstraßen und mehrere Nebenstraßen teils unterirdisch und teils als oberirdischer Kreisverkehr aufeinander. In der Mitte des Kreisverkehrs befindet sich noch ein Skatepark, zu dem man nach diversen Straßenunterquerungen gelangt (Bild). Irgendwie sehen hier alle Straßen gleich aus und im runden Kreisverkehr lässt sich auch schon nach wenigen Straßenunterquerungen leicht der Überblick verlieren. Wir müssen daher auch mindestens einmal unsere Fahrtrichtung korrigieren, schaffen es aber schließlich doch im zweiten Anlauf das Straßenunterquerungslabyrinth in der richtigen Richtung wieder zu verlassen.
Am frühen Abend erreichen wir endlich wieder unser Hotel. Wir genießen von dort den Blick auf den Hafen (Bild) und machen uns anschließend zu Fuß auf den Weg zum Abendessen. In Valletta genießen wir den Trubel, der sich in den Straßen der Stadt und an einzelnen Veranstaltungsorten bildet.
--- Abreisetag ---

Am letzten Start starten wir zeitig nach dem Frühstück im Hotel (Bild) für die letzten 9 km Strecke zum Flughafen Malta. Die am Vortag gekaufte Luftpolsterfolie transportieren wir wie einen Rucksack auf dem Rücken.
Im Allgemeinen ist die Straßeninfrastruktur an Flughäfen meistens für starken Autoverkehr und eher weniger für Individualreisende auf dem Fahrrad ausgelegt. Seither geben wir uns daher bei der Planung der Etappen vom und zum Flughafen größte Mühe. So habe ich auch dieses Mal jedes Zipfelchen Grünanlage am Wegesrand versucht, mit in den Track einzuarbeiten. Manchmal ist es aber auch so, dass die Situation vor Ort sich dann doch etwas anders darstellt, als die Planung zu Hause am Bildschirm hätte vermuten lassen. So war es auch dieses Mal. Bis zur Überquerung einer einfachen Fußgängerbrücke über die Schnellstraße 1 war noch alles in bester Ordnung.

Doch dann ging es auf der anderen Seite der Brücke zunächst nach wenigen 100 m nicht weiter, da es sich um eine Sackgasse zu einem Sportzentrum handelte. Über die Brücke zurück ist für uns aus Prinzip schon keine Option, daher nutzen wir eine kurze Passage durch dichtes Gestrüpp und sonstiges Dickicht, um wieder in Richtung unseres ursprünglichen Tracks zu gelangen. Glücklicherweise kommen wir nach kurzer Zeit wieder auf einer angenehm breite Fahrbahn (Bild), die jedoch ihre Tücken hat: Der Belag ist sehr feinstaubig und so weich, dass das Lenken doch deutlich erschwert wird. Wer baut solche Wege und vor allem wofür?
Die Antwort auf die uns selbst gestellte Frage bekommen wir schon nach der nächsten Kurve, als uns ein Trabrennfahrer entgegen kommt (Bild). Wir sind augenscheinlich und unabsichtlich auf der alten Trabrennbahn von Malta gelandet. Jetzt ist die nächste Schwierigkeit, hier wieder runter und in den öffentlichen Straßenverkehr zu kommen. Wir suchen den äußeren Rand der Trabrennbahn ab und stellen fest, dass dies gar nicht so leicht ist. Alles dicht bewachsen. Doch nach einigem hin und her finden wir noch eine Lücke und können unsere Strecke zum Flughafen fortsetzen.
Nach einem guten Flug landen wir gesund und munter in Frankfurt, wo wir uns in alter Tradition bei Mc Donalds verabschieden (Bild).

seit 25.03.1999
Letzte Änderung: 26.06.2013