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Radtour 2016: Dubrovnik (Flughafen) - Athen (Flughafen)


Tour-Daten der 17. Etappe:

Zeitraum: 14.05.2016 - 29.05.2016, davon 13 Fahrradtage
Streckenlänge: 1176 km, Gesamtanstieg: 14510 hm


Einzeletappen:

*** Anreise nach Dubrovnik mit dem Flugzeug *** Dubrovnik (Flughafen), Cilipi - 2 km, 17 hm, max.: 156 m ü. NN - Hotel Konavle - gpsies.com
1. Tag: Cilipi, Igalo, Herceg-Novi, Kamenari, Donja Lastva, Tivat, Budva - 75 km, 784 hm, max.: 212 m ü. NN - Hotel Villa Perla di Mare - gpsies.com
2. Tag: Budva, Przno, Petrovac na moru, Virpazar - 44 km, 958 hm, max.: 673 m ü. NN - Hotel Vir - gpsies.com
3. Tag: Virpazar, Godinje, Cafa Stegvas, Vladimir (Katerkolle), Sukobin, Muriqan, Bahcallek, Barbullush - 85 km, 1460 hm, max.: 492 m ü. NN - Hotel Gardenland Resort - gpsies.com
4. Tag: Barbullush, Kakarriq, Lezha, Milot, Fushë-Kruja, Durrës, Golem - 109 km, 750 hm, max.: 84 m ü. NN - Apartment Hotel Ardo - gpsies.com
5. Tag: Golem, Kavaja, Rrogozhina, Divjaka, Fier, Vlora - 116 km, 592 hm, max.: 86 m ü. NN - Hotel Vlora - gpsies.com
6. Tag: Vlora, Drashovica, Kota, Sinanaj, Dukaj, Tepelena - 55 km, 1128 hm, max.: 633 m ü. NN - Hotel Marsil - gpsies.com (+ 27 km mit dem Auto, da die geplante Strecke Fahrrad untauglich war)
7. Tag: Tepelena, Gjirokastra, Kakavija, Ktismata, Doliana - 81 km, 1143 hm, max.: 572 m ü. NN - Gästehaus Roptro - gpsies.com
8. Tag: Doliana, Kalpaki, Negrades, Asfaka, Ioannina, Driskos-Pass, Mpatza, Analipsi, Votonosi, Metsovo - 90 km, 1849 hm, max.: 1198 m ü. NN - Hotel Adonis - gpsies.com
9. Tag: Metsovo, Katara-Pass, Korydallos, Trigona, Mourgani, Kalambaka, Vasiliki, Trikala - 91 km, 1049 hm, max.: 1700 m ü. NN - Hotel Ntinas - gpsies.com
10. Tag: Trikala, Agnandero, Rizovouni, Artesiano, Karditsa, Agios Theodoros, Sofades, Neo Monastiri, Domokos, Lamia - 119 km, 1107 hm, max.: 771 m ü. NN - Hotel Athina - gpsies.com
11. Tag: Lamia, Iraklia, Molos, Kamena Vourla, Arkitsa, Livanates, Proskinas, Theologos - 109 km, 1007 hm, max.: 148 m ü. NN - Gästehaus Villa Eugenia - gpsies.com
12. Tag: Theologos, Malesina, Larymna, Agios Ioannis, Kokkino, Akraifnio, Schimatari, Dilesi, Koilada, Nea Palatia, Taxiarchis, Agioi Apostoloi, Agkona - 111 km, 1363 hm, max.: 311 m ü. NN - Dolphon Resort Hotel - gpsies.com
13. Tag: Agkona, Kalamos, Kapandriti, Agios Stefanos, Marathonas, Nea Makri, Makedonomachoi, Rafina, Artemida, Markopoulo Mesogaias - 83 km, 1242 hm, max.: 512 m ü. NN - Varaba Country House - gpsies.com
*** Ruhetag in Athen *** - Varaba Country House
*** Rückflug von Athen nach Frankfurt *** Markopoulo Mesogaias, Athen (Flughafen) - 6 km, 61 hm, max.: 94 m ü. NN - gpsies.com


Tourkarte:


Tourbericht:

Im neuen zweijährigen Rhythmus setzen wir unsere Radtour 2016 mit der Strecke von Dubrovink nach Athen fort. Die Anreise erfolgt wie gewohnt über Frankfurt mit dem Flugzeug.

--- Anreisetag ---

Da man Fahrräder ja nicht im ICE transportieren darf und die Anzahl der normalen Züge auf der Strecke von Bochum Hbf. nach Frankfurt Flughafen über die alte Rheintrasse einschließlich einmaligem Umstieg in Mainz leider rückläufig ist und die Fahrt eben auch seine Zeit braucht, stehe ich wieder gegen 5 Uhr morgens auf, um ausreichend pünktlich vor dem Abflug um 15:55 Uhr in Frankfurt zu sein. Marion und Falko aus der Stuttgarter Richtung sind aber kaum besser dran. Wir treffen uns zeitig am Flughafen, um in gewohnter Weise das Einpacken der Fahrräder in luftgeschäumte Plastikfolie zu zelebrieren. Alles ist wie immer, es dauert nicht lange, bis wir mit anderen Touristen ins Gespräch kommen, die es ganz toll finden, dass man Fahrräder im Flugzeug mitnehmen kann oder neugierig fragen, wo sich die praktische Einpackfolie kaufen lässt. Zu Beginn eines Urlaubs lässt man sich auf solche Gespräche ja noch gern ein.

Am frühen Abend landen wir nach angenehmem Flug in Dubrovnik. Vom Ausstieg aus dem Flugzeug bis zum Aufsammeln des Gepäcks, der Endkontrolle des Fahrrads und dem obligatorischen Startfoto in der Flughafenhalle (Bild) dauert es eine gute Stunde. Die Schäden an den Fahrrädern halten sich glücklicherweise in Grenzen. An Marions Fahrrad ist der Schutzring am vorderen Kettenblatt deutlich verbogen. Vermutlich wurden die Räder beim Ein- und Auspacken mal wieder nicht sehr pfleglich behandelt.
Gegen 18:45 Uhr verlassen wir den Flughafen und machen uns auf die rund 2 km lange Strecke vom Flughafen zum Hotel Konavle in Cilipi (Bild), wo wir unser Zimmer direkt unter dem Dach beziehen. Auf der Hotelterrasse wird noch gefeiert, was uns nicht stört. Wir sind todmüde und schlafen gut.
--- 1. Tag ---

Nach einer geruhsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück im Hotel Konavle (Bild) starten wir mit der ersten Tagesetappe.
Glücklicherweise sind die ersten Tage noch nicht so anstrengend. So sind heute nur 75 km und 784 Höhenmeter zu bewältigen. Schon auf den ersten Kilometern geht es jedoch gehörig bergauf (Bild)
Schon nach etwa 15 km über die Hauptstraße D8 erreichen wir auf dem mit 212 m ü. NN höchsten Punkt des heutigen Tages den Grenzübergang nach Montenegro (Bild).
Nach einem weiteren Foto unmittelbar hinter der Landesgrenze fahren wir weiter auf der Hauptstraße, die auf montenegrinischer Seite nun M1 heißt, bis zum Küstenort Igalo.
Auch wenn die Hochhäuser der Stadt Igalo eher abschreckend wirken (Bild), so gibt es an der Küste einen reizvollen Promenadenweg. Obwohl wir ja Mitte Mai unterwegs sind und die Urlaubssaison eigentlich begonnen haben sollte, wird an den anliegenden Cafes und Geschäften mehrheitlich noch geschraubt, gebaut und sonstwie gearbeitet.
War es früh morgens noch bewölkt, so nähern wir uns dem einzigen sonnigen Tagesabschnitt heute. Wir genießen die Fahrt an der Küstenpromenade (Bild) und verlassen Igalo.
Der schöne Radweg folgt weiter der Küste. Erst bei Herceg-Novi wird uns an einem alten Tunnel (Bild) bewusst, dass wir uns auf einer ehemaligen Bahntrasse befinden.
Es folgt die nächste Baustelle. Dieses Mal ist der Radweg für den Einbau neuer Versorgungsleitungen aufgebrochen (Bild). Auch in Montenegro ist die Welt arbeitsteilig. Von drei Arbeitern ist einer schwer beschäftigt, einer schaut zu und der dritte telefoniert.
Um uns einen größeren Umweg um die fjordähnliche Bucht von Kotor zu ersparen, nehmen wir von Kameari nach Lepetane auf einem kurzen Stück die Fähre (Bild). Da wir Glück haben, müssen wir nicht lange warten. Mittlerweile ziehen jedoch die ersten beängstigend dunklen Wolken auf.
Nach der Fährüberfahrt führt uns der Weg weiter nach Donja Lastva. Gegen 11:30 Uhr Ortszeit machen wir schon Mittagspause in der Pizzeria Big Ben, wo ich eine Lasagne esse, die zu gefühlt 50 % aus Käse besteht.

Nach dem Essen wirken die Wolken über dem auf der anderen Straßenseite gelegenen Waikiki Beach Resort noch bedrohlicher (Bild).
In der Nähe der Bucht von Kotor ist die Investitionsfreude potenter Geldgeber besonders groß: Uns fallen mehrere schicke und großflächige Hotelanlagen auf. Eine davon ist gleich ein ganzer Stadtteil: Porto Montenegro bei Tivat (Bild).
Wir fahren auf der Hauptstraße M2, der Jadranska Magistrala (Bild), weiter durch Tivat in Richtung des Vogelschutzgebietes Solila.
Ein Feldweg führt uns ziemlich nah an der Start- und Landebahn des örtlichen Flughafens von Tivat (Bild) vorbei. Damit man sich hier nicht zulange aufhält, warnt ein großflächiges Schild vor den Gefahren beim Abheben eines Flugzeuges.
Nach einer weiteren Viertelstunde erreichen wir endlich die Einfahrtsbarriere zum Vogelschutzgebiet Solila (Bild). Hier kommt man nur noch mit Fahrrädern oder zu Fuß weiter.
Im Vogelschutzgebiet entdecken wir zwar keine Vögel, genießen jedoch den schönen Ausblick auf das Sumpfgebiet und die dahinter liegende Bucht von Kotor (Bild).
Nach einer kurzen Pause (Bild) machen wir uns wieder auf den Weg und verlassen das Vogelschutzgebiet. Hinter einer Straßenkreuzung wird die Wegqualität deutlich schlechter. Der in den Internetkarten ausgewiesene Feldweg mündet direkt in ein Kieswerk. Zum Glück gibt es noch einen seitlichen Trampelpfad, so dass wir nicht umkehren müssen.

Anschließend stoßen wir wieder auf die Hauptstraße M2, die wir so schnell nicht mehr verlassen.
Erst 7 km vor Budva verlassen wir die Hauptstraße, um auf dem direkten Weg, dafür jedoch mit 200 zusätzlichen Höhenmetern, zum Etappenziel zu gelangen. Von der Anhöhe bietet sich ein schöner Ausblick auf Budva (Bild), den wir jedoch aufgrund des zunehmend schlechter werdenden Wetters nur kurz genießen.
Unmittelbar nach Ankunft im Hotel Villa Perla di Mare in Budva zeigt sich beim Blick vom Hotelbalkon, dass unsere Pause keine Minute zu kurz war: es gießt in Strömen (Bild). Im Hotel machen wir uns frisch, derweil hört es wieder auf zu regnen. Zu Abend essen wir in einem nahe gelegenen Grillrestaurant unter einer Pergola.
--- 2. Tag ---

Der Tag beginnt, wie der Vortag endete, mit strömendem Regen. Wir verzögern die Abfahrt und trödeln morgens noch an der Rezeption und vor dem Hotel. Nach einiger Zeit geben wir uns geschlagen und brechen im Regen auf (Bild).
Der eigentlich schöne Weg über die Strandpromenade von Budva (Bild) kann uns für das ungemütliche Wetter nicht entschädigen. Ein Blick zum Himmel verspricht uns keine Wendung zum Besseren. Stattdessen müssen wir wenden, als wir das Ende der Promenade erreichen, die sich als Sackgasse entpuppt.
Wir fahren ein kurzes Stück über die Hauptstraße M2, die sich an dieser Stelle großflächig im Umbau befindet, so dass die Verkehrsführung zu unserem Leidwesen ziemlich unübersichtlich ist. So schnell es geht verlassen wir die Hauptstraße wieder und gelangen nach einer schmalen Landzunge und durch einen wuchtigen Hotelkomplex bei Becici zu einer weiteren Bucht, an der es ebenfalls eine schöne Strandpromenade gibt. Allmählich nimmt die Bebauung ab und die Promenade wird schmaler (Bild).
Wir lassen uns nicht beirren und fahren weiter geradeaus. Den letzten Abzweig haben wir wohl schon verpasst, bei dem miesen Wetter möchte jedoch niemand umdrehen, zumal die Hauptstraße beim letzten Abstecher eher abschreckend war. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Hauptstraße ein Stück von der Promenade entfernt hat und auch höhenmäßig mehrere Etagen über uns verläuft. Mit dem Mut der Verzweiflung fahren wir also weiter, auch dann noch, als ziemlich deutlich wird, dass es hier nicht mehr allzulang weitergehen wird (Bild).
Bei Przno ist das Ende des schönen Küstenwegs endgültig erreicht und wir stecken in einer Sackgasse fest (Bild). Leider hat sich auch das Wetter seit heute Morgen nicht wesentlich gebessert, so dass wir kurzfristig etwas ratlos sind. Glücklicherweise entdecken wir oberhalb noch eine verlassenen Herberge, an der vorbei wir schiebend wieder zur Hauptstraße gelangen.
Die nächsten Kilometer bis zum Abzweig nach Virpazar bleiben wir auf der Hauptstraße M2. Unterwegs kommen wir an der kleinen Insel Sveti Stefan vorbei (Bild).
Bei Petrovac na moru verlassen wir die Küste, bleiben jedoch auf der Hauptstraße M2 in Richtung Virpazar. Glücklicherweise gibt es etwa 10 km weiter südlich für Autofahrer einen Tunnel nach Virpazar, so dass auf unserer Straße kaum Verkehr herrscht. Ebenfalls glücklicherweise hat der Regen mittlerweile fast vollständig aufgehört, so dass wir passend zum Anstieg die unbequemen Regensachen ablegen können (Bild).
Schon nach wenigen Höhenmetern ergibt sich trotz des eher mäßigen Wetters ein schöner Ausblick auf die montenegrinische Küste bei Petrovac na moru.
Kurz hinter der Passhöhe auf dem Weg nach Virpazar kommen uns Maz und Ron aus Australien entgegen, die auf ihrem Weg von Istanbul nach Amsterdam sind (Bild). Das Wetter ist weiterhin ziemlich diesig und auf der Anhöhe bitterkalt. Unsere heutige Strecke ist mit 44 km recht kurz, so dass wir anschließend bei 7 °C schon bergab ins Hotel nach Virpazar rollen können.
Unmittelbar vor dem Hotel in Virpazar kreuzt sich unser Weg mit Mayu and Elliot (Bildmitte), die von Zypern nach England unterwegs sind und von ihren Reisen sporadisch auf http://www.2islandtravellers.com berichten. Wir tauschen uns kurz aus und checken anschließend im Hotel Vir ein.
Vom Hotelbalkon haben wir einen schönen Blick auf die Ausflugsboote auf dem Skadar-See (Bild). Langsam klart das Wetter auf.
Bei zunehmend besser werdendem Wetter brechen wir zu einem kleinen Ausflug in Virpazar auf. Außer dem Skadar-See (Bild) hat Virpazar nicht viele Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Ein kleines Highlight sind noch die Ruinen der Besac-Burg (Bild), die wir nach einem kurzen Spaziergang erreichen. Von hier oben ergibt sich ein schöner Ausblick auf die Region.
Frisch entspannt und aufgewärmt genießen wir das Abendessen in einem Weinlokal in Virpazar (Bild).
--- 3. Tag ---

Beim Aufenthalt im Hotel Vir fühlen wir uns ins Jugoslawien der frühen 1980er-Jahre zurück versetzt. Der vergangene sozialistische Charme des Hotels ist noch überall erkennbar, selbst beim Frühstück: Teller und Besteck alles noch im Original Retro-Design. Ehrlicherweise muss man aber anführen, dass qualitativ alles in Ordnung ist. Das war früher ja nicht immer so.

Nach dem Frühstück brechen wir heute pünktlich gegen 8:00 Uhr auf. Heute stehen drei Berge mit einer Höhe von jeweils 500 m ü. NN auf dem Programm.
Start ist nahezu auf Höhe 0 m ü. NN am Skadar-See. Zum Warmfahren starten wir über die Nebenstraße P16 auf den ersten 2 km gleich mit einem Hügel auf 100 m ü. NN (Bild). Das schöne Wetter vom gestrigen späten Nachmittag hat sich leider wieder verzogen, so dass die Aussicht wieder trübe ist.
Anschließend geht es langsam wieder bergab (Bild). Die Landschaft zwischen Gebirge und Skadar-See ist sehr reizvoll. Die Berge lassen erahnen, was heute noch vor uns liegt.
Nach 5 km sind wir wieder auf Seehöhe und beginnen mit dem ersten 500-m-Anstieg. Mitunter ergeben sich schöne Ausblicke auf den Skadar-See (Bild).
Mit 85 km wird auch die heutige Etappe nicht so lang, so dass wir uns die ein oder andere Pause erlauben können, um den Ausblick auf den Skadar-See zu genießen (Bild).
Aber auch die Berge des Rumija-Gebirges haben ihren schroffen Reiz, so dass wir trotz des mäßigen Wetters eine schöne Etappe haben. Wir befinden uns mittlerweile zwischen dem ersten und zweiten Anstieg des Tages (Bild).
Der dritte Anstieg des Tages endet auf der Passhöhe Cafa Stegvas im Rumija-Gebirge, welche bei etwa 492 m ü. NN liegt. Der Höhenangabe auf dem Hinweisschild ist daher nicht zu trauen (Bild).
Auf der Passhöhe machen wir eine kurze Pause und genießen die Aussicht auf das vor uns liegende Tal (Bild).
Von der Passhöhe fahren wir rasant bergab in Richtung Vladimir (Katerkolle).
Auf halber Höhe legen wir eine verspätete Mittagspause im einzigen Restaurant der Tagesetappe, dem Panaroma-Restaurant, ein und genießen den Ausblick vom Rumija-Gebirge. Zunächst sitzen wir bei einer warmen Hühnersuppe auf der großen Terrasse, dann flüchten wir bei den ersten Regentropfen nach drinnen (Bild).
Zum Glück hält sich der Regen trotz düsterer Wolken in Grenzen und wir können im Trockenen weiterfahren. Nach den letzten Bergab-Höhenmetern stoßen wir wieder auf die Hauptstraße M2-4, der wir in Richtung der Grenze nach Albanien folgen (Bild).
Gegen 16:00 Uhr erreichen wir die montenegrinisch-albanische Grenze bei Sukobin-Muriqan (Bild). Nun wird unsere Geduld für die nächsten 45 Minuten einer harten Bewährungsprobe ausgesetzt. Augenscheinlich haben die für die Ausreise aus Montenegro zuständigen Zöllner ein Zuständigkeitsproblem. Jedenfalls fühlt sich niemand der Grenzbeamten für uns zuständig. Obwohl wir als Fahrradfahrer an der Autoschlange vorbei, sofort an den Fußgängerschalter vorfahren können, kommen wir nicht voran. Sämtliche Grenzbeamten ignorieren uns einfach, indem Sie uns keines Blickes würdigen, den Schalter verlassen, wieder zurückkehren, sich minutenlang mit ihren Smartphones beschäftigen, irgendetwas in den Computer eintippen und das ganze anschließend wieder von vorne wiederholen. Da man an einer Landesgrenze sicherlich schlecht beraten ist, ohne aufforderndes Nicken des Grenzbeamten einfach weiterzufahren, intensivieren wir ab der zweiten Runde unsere Bemühungen, uns bemerkbar zu machen. Jedoch außer einer Vertröstung, dass wir sicherlich bald drankämen, ohne Erfolg.
Mit äußerster Geduld überstehen wir schließlich den Ausreiseprozess aus Montenegro. Unsere nach 2012 zweite Einreise nach Albanien verläuft dagegen gewohnt unkompliziert. Auch das Wetter ist in Albanien deutlich besser. Bei mittlerweile blauem Himmel posieren wir unmittelbar an der Grenze noch zum obligatorischen Gruppenfoto (Bild).
Die an der Grenze verlorene Zeit holen wir zügig auf und fahren die weitere Strecke bis zum Hotel ohne größere Pause durch. Kurz vor Shkoder biegen wir in Richtung SH1 ab, überqueren die Buna bei der Mündung des Drin und haben einen Blick auf das Rozafa Castle oben auf dem Berg (Bild).
Über die SH1 fahren wir weiter in Richtung Barbullush (Bild). Dort erwartet uns mit dem Gardenland ein kürzlich eröffnetes 4-Sterne-Ressort. Alles ist hier sehr großzügig und modern eingerichtet, inklusive einer Riesenpoolanlage. Einziger Makel: außer uns sehen wir bis zum Abendessen keinen weiteren Gast, dafür umso mehr Personal. Selbst das Kreditkartenterminal ist wohl noch nie benutzt worden, zumindest ist es heute nicht funktionsfähig. Bezahlt wird also erst morgen.
--- 4. Tag ---

Beim Abendessen haben wir gestern dann doch eingesehen, dass wir nicht alleine im Hotel nächtigen. Eine Gruppe junger Männer, alle in Trainingsanzügen gekleidet, ist ebenfalls anwesend. Kurzes Googeln hiflt weiter: es handelt sich um die erste Manschaft des KS Vllaznia Shkodra, einem in der ersten albanischen Liga und auch international spielenden Fußballverein.

Bei herrlichem Wetter ohne eine einzige Wolke am Himmel brechen wir morgens vom Hotel Gardenland Ressort in Barbullush zur nächsten Etappe auf (Bild).
Auf einer schmalen Nebenstraße fahren wir zunächst nach Kukël (Bild), um von dort an einem kleinen Seitenarm des Drin entlang weiter in Richtung Kakarriq zu gelangen.
Hinter Kukël überqueren wir den kleinen Seitenarm des Drin über eine kleine Brücke (Bild). In dem hinter uns liegenden Gebirge sind noch diverse, mittlerweile verfallene, militärische Anlagen zu entdecken.
Auch verlassene und verfallene Tankstellen, wie hier bei Kakarriq, sind in Albanien keine Seltenheit. Das an sich wäre keine Besonderheit, ein Tankstellensterben gibt es schließlich auch woanders. Hier jedoch verrotten Bodentank und Zapfsäulen mit allen Benzinresten vor sich hin und wurden bisher nicht zurückgebaut.
Gegen 10 Uhr erreichen wir mit Lezha die erste größere Stadt heute (Bild), die wir auf der SH1 zügig durchqueren, ehe wir links auf eine Seitenstraße abbiegen.
Kurz nach dem Ortsausgang von Lezha, über die Rruga Franz-Josef-Strauss, passieren wir eine Brücke über einen kleinen Nebenfluss des Drin (Bild).
Die ruhige Nebenstraße zwischen Lezha und Milot führt parallel zur Eisenbahnlinie entlang (Bild). Bei dem herrlichen Wetter genießen wir den Tag.
Kurz vor einer Brücke über den Fluss Mat bei Milot fühlen wir uns an eine unserer anstrengendsten Etappen erinnert (Bild), der Strecke von Peshkopi über Kukes nach Vermice. Etwas später befinden wir uns auf einem noch nicht so alten Straßenabschnitt, auf dem wir besonders aupassen müssen. In den seitlichen Straßeneinläufen sind entweder die Gullideckel noch nicht montiert worden oder sie wurden schon wieder entwendet. Dies ist für Fahrradfahrer natürlich äußerst gefährlich.
Zwischen Mamurras und Fushë-Kruja fahren wir auf der SH39, die sich hier als ruhige Nebenstraße (Bild) von ihrer schönsten Seite zeigt.
Kurz vor Fushë-Kruja verwandelt sich die SH39 jedoch in eine Schlammpiste, die nach den immensen Regenfällen der letzten Tage deutlich aufgeweicht ist (Bild). Wir müssen ordentlich aufpassen, dass neben dem unvermeidbaren Dreck an Reifen und Schuhen nicht noch mehr schmutzig wird.
Zwischen Fushë-Kruja und Durrrës nimmt der Verkehr zu und die Straßen werden größer. Auf einer Hauptstraße bei Vorës wird es mit dem vielen LKW-Verkehr richtig unangenehm (Bild). Zum Glück sind die meisten Brummifahrer rücksichtsvoll und halten genügend Abstand ein.
Die Fahrt durch das Ortszentrum von Shijak bei Durrës (Bild) ist dann bei wenig Verkehr wieder etwas entspannter.
Auf einer Anhöhe südlich von Durrës legen wir eine kurze Pause ein (Bild).
Von hier hat man einen tollen Blick auf das adriatische Meer (Bild).
Am Stadtausgang von Durrës treffen wir eine falsche Entscheidung. Obwohl wir uns zunächst westlich parallel zur autobahnähnlich ausgebauten SH4 befinden, wechseln wir auf die Ostseite. Die Strecke ist zunächst auch gut befahrbar, nur bei der Ankunft in Golem bemerken wir, dass zwischen uns und dem Hotel noch die schwer überwindbare Hauptstraße SH4 sowie die Eisenbahngleise liegen. Am Bahnhof von Golem müssen wir uns dann über einen Feldweg durchschlagen (Bild), ehe wir einen schmalen Tunnel unter der SH4 erreichen.
Die letzten Kilometer fahren wir auf der Küstenseite durch die strandnahen Pinienwälder von Golem (Bild). Hier befinden sich eine Vielzahl größtenteils erst nach dem Jahr 2000 errichteter und im Ganzen schon wieder sanierungsbedürftig erscheinender Hotels.
Wir übernachten am Ortsausgang in der zweiten Reihe im Apartment-Hotel Ardo (Bild).
Ehe wir in einem Strandrestaurant zu Abend essen, lassen wir uns noch am örtlichen Strand nieder (Bild).
--- 5. Tag ---

Ungefrühstückt starten wir am nächsten Morgen bei wiederum herrlichem Wetter und fahren zunächst küstenseitig parallel zur SH4 (Bild). Nach gut 3 km erreichen wir den Maximarket, einen großen Supermarkt mit angeschlossenem Bäcker, bei dem wir erstmal ordentlich frühstücken.
Die Hauptstraße SH4 wird uns heute noch länger begleiten, zunächst verlassen wird diese jedoch, um durch den Ort Kavaja (Bild) zu fahren. Anschließend stoßen wir wieder auf die SH4, die wir zunächst über eine asphaltierte Straße an der Küstenseite versuchen zu vermeiden. Leider erfolglos, nach einem guten Kilometer müssen wir wieder umdrehen.
Wir fahren nun über einen geschotterten Wirtschaftsweg an der Ostseite neben der SH4 in Richtung Rrogozhina (Bild). Wie zuvor ist die SH4 hier autobahnähnlich ausgebaut, es gibt jedoch keine Leitplanken oder Betongleitwände zum Schutz der Benutzer des Wirtschaftsweges. Einen entsprechenden Schutz gibt es nur für die wichtigen Dinge.
Und zu den wichtigen Dingen gehören nämlich Tankstellen! Im Gegensatz zur freien Strecke werden nämlich Tankstellen entlang der SH4 durch wuchtige Betongleitwände vor potentiellen Kunden geschützt (Bild). Wahrscheinlich ist nach dem autobahnähnlichen Ausbau der SH4 eine Betriebskonzession für Tankstellen vergeben worden, so dass die alten Tankstellen einfach von der Autobahn abgeklemmt wurden.
Dies gilt wohl auch für offensichtlich neu errichtete Tankstellen. Auch hier wurde eine entsprechende Betongleitwand zum Schutz vor Kunden errichtet (Bild). Wir können nur vermuten, dass hier jemand spekulativ ohne entsprechende Genehmigung oder Vereinbarung noch schnell eine Tankstelle errichtet hat, die nun ebenfalls von der AUtobahn abgeklemmt wurde.
Leider endet der neben der Autobahn vorhandene, geschotterte Wirtschaftsweg kurz vor Rrogozhina. Wir bemühen uns um eine Umfahrung und biegen für 300 m in einen Feldweg ein um anschließend wieder umdrehen zu müssen. Es hilft nichts, trotz aller Bemühungen dies zu vermeiden, müssen wir wenige hundert Meter die autobahnähnlich ausgebaute Schnellstraße SH4 im Gegenverkehr passieren (Bild).
Annschließend nehmen wir einen Umweg über Rrogozhina in Kauf, um die SH4 schnellstmöglich zu verlassen. Kurz hinter Rrogozhina überqueren wir eine Brücke über den Fluss Shkumbin (Bild).
Im Weiteren fahren wir, um den großen Verkehr zu vermeiden, über die Nebenstraße SH57 parallel zur SH4. Im Ort Divjaka durchquert die Straße den örtlichen Markt (Bild).
Die Straße führt weiter zum Nationalpark Divjaka-Karavasta, den wir mit dem Rad durchqueren. Am südlichen Ende des Parks überqueren wir eine Brücke (Bild).
Auch über den Fluss Seman führt zwischen Rreth-Libofshe und Mojallia kurz vor Fier eine Massivbrücke (Bild).
Die Flüsse und Brücken werden größer. Über die Vjosa (griechisch: Aoos, albanisch: Vjosë) führen bei Novoselë zwischen Fier und Vlora zwei baufällige Brücken (Bild).
Auf den heute Nachmittag genutzten Nebenstraßen sehen wir wieder eine Vielzahl verlassener Tankstellen. Hierzu zählt auch die nach dem Bau der Autobahn A2 verlassene, aber erschreckenderweise nicht zurückgebaute Tankstelle an der SH8 zwischen Fier und Vlora (Bild). Sorgen vor Umweltschäden durch in den Boden gelangende Treibstoffreste und Verschmutzungen scheint hier niemand zu haben.
Kurz vor Vlora passieren wir an der SH8 ein Mosaik mit nationalem Motiv (Bild).
Wir fahren weiter bis zum heutigen Zielort Vlora, auf den wir von einer Anhöhe kurz vor der Ankunft einen schönen Blick haben (Bild).

In Vlora quälen wir uns durch unübersichtliche Kreuzungen, vielbefahrene Hauptstraßen, abseitige Nebenstraßen und dunkle Seitengassen bis zum gleichnamigen Hotel Vlora.

Trotz der großen Stadt fällt es uns abends schwer, ein geeignetes Restaurant zu finden. Wir landen schließlich bei einem schicken Italiener und lassen uns das letzte wirklich gute Essen bis Athen schmecken.
--- 6. Tag ---

Mit über 1.700 Höhenmetern steht heute eine besonders anstrengende Etappe auf dem Programm. Leider lässt das Wetter nichts Gutes erahnen und so starten wir erst gegen 8:30 Uhr vom Hotel Vlora in Vlora (Bild). Laut gestriger Wettervorhersage sind für den Zielort heute über 50 mm Niederschlag angesagt. Mit geringen Erwartungen starten wir in den Tag.
Zunächst fahren wir über die Nebenstraße SH76 von Vlora in Richtung Drashovica (Bild). Nach dem Kartenmaterial werden wir den ganzen Tag mit Ausnahme eines kurzen Umweges über die SH100 vor Drashovica auf der SH76 bleiben. Erschreckenderweise wird die Wegqualität aber nicht überall so gut bleiben wie hier.
Unmittelbar hinter einer Brücke über den Fluss Shushica bei dem Ort Drashovica befindet sich ein monumentaler Rundbogen mit einer Gruppe von Heroen als Denkmal zur Erinnerung an die Befreiung Vloras von den Italienern 1920 und die Kämpfe gegen die Deutschen im Jahre 1943 (Bild). Laut Internet wurde dieses Kunstwerk durch den Bildhauer M. Drahmi im Jahr 1980 erschaffen.
Wie gestern befinden sich auch heute am Wegesrand aufgegebene, aber erschreckenderweise nicht zurückgebaute Tankstellen. Diese steht in Drashovica (Bild).
Von Drashovica fahren wir weiter über die Nebenstraße SH76 nach Kota (Bild). Der Himmel über uns zieht sich derweil zusehends mit Wolken zu.
Vor Kota machen wir einen Fotostopp und erhaschen noch einen Blick auf das Flusstal des Shushica (Bild).
Kurze Zeit später versperren uns einige Schafe den Weg (Bild).
Nach ziemlich genau 22 km erreichen wir Kota. Anschließend beginnt der heutige Anstieg und die Landschaft wird deutlich hügeliger (Bild).
Mit dem Anstieg nimmt auch der Wind deutlich zu und es fängt stärker an zu regnen. Während Falko und Marion im Sturm zeitig ihre Regenhosen angezogen haben (Bild), habe ich den richtigen Zeitpunkt dafür verpasst und mich fortan an den Beinen nass regnen lassen. Die Straßenqualität der SH76 ist weiterhin gut.
Nichts für Tierfreunde: In einem Kleinstkäfig bei der Taverna Shpella außerhalb von Kota dreht ein einsamer Bär seine verstörten Runden (Bild).
Nach etwa 800 Höhenmetern und knapp 40 km kommt dann der Schock. Was in den Karten und im Internet weiterhin als Straße SH76 ausgewiesen wird, entpuppt sich nach einem Rechtsabzweig als Geröllpiste (Bild). Die linker Hand weiterführende und asphaltierte Straße endet sinnigerweise in einem Dorf names Sevaster. Desaster wäre wohl passender. Zumindest aus unserer Sicht. Widerwillig folgen wir der geplanten Route über die angebliche SH76, die hier allenfalls für Geländewagen passierbar ist.
Unglücklicherweise wird der Regen mit der Zeit immer stärker. Regen, Bodenbelag und Steigung führen nicht dazu, dass wir auf der Geröllpiste zügig weiter kommen. Ganz im Gegenteil. Teils schiebend, teils fahrend, kommen wir nur sehr mühsam voran (Bild).
Bei allen Erschwernissen auf der nassen und mühseligen SH76 entschädigt nur der Blick auf das malerische Flusstal der Vjosa und die umliegenden Berge für die Strapazen (Bild).
Zwischenzeitlich wird der Weg phasenweise wieder etwas besser, so dass wir uns für einige hundert Meter wieder auf unsere Räder schwingen können (Bild). Anschließend überholen wir noch einige Kühe (Bild unten).

Doch zu früh gefreut: Der weitere Weg entpuppt sich immer mehr als bloßer Ziegensteig. Und nun gilt es, weitere 175 Höhenmeter größtenteils schiebend zu überwinden.
Dann wird es erstmal wieder flacher. Passend zum Ziegensteig begegnen wir einer Herde Schafe. Dies wäre ja nicht weiter schlimm, wenn die Schafe nicht auch noch von zwei wild kläffenden Schäferhunden bewacht würden. Spontan lasse ich mich zu einer Beschleunigung hinreißen, was die Aufmerksamkeit der beiden Hunde für längere Zeit auf mich ziehen wird. Auf der nun abwärts führenden Rumpelpiste jagen mich die beiden Hunde ins Tal. Ich beschleunige soweit es auf dieser Strecke zu verantworten ist, die beiden Hund auch. Im Gegensatz zu den Hunden kenne ich jedoch nicht den Weg. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit lassen die Hunde von mir ab. Ich rolle noch ein wenig weiter und warte anschließend auf Marion und Falko.
Umstrittenes Talsperrenprojekt mit Wasserkraftwerk bei Kalivac an der Vjosa, einem der letzten Wildflüsse Europas: die 2007 begonnene Baumaßnahme wurde 2010 eingestellt.
Nachdem wir fast drei Stunden für die letzten 17 km bzw. knapp 300 Höhenmeter gebraucht haben und es mittlerweile 16 Uhr geworden ist, entschließen wir uns, die Etappe in Sinanaj, dem letzten Dorf für die nächsten 20 km abzubrechen. Ein Novum in 19 Jahren Tourgeschichte! Glücklicherweise wohnt im Ort ein freundlicher Albaner, der uns netterweise in seinem Pick-Up die letzten 27 km zum Hotel fährt (Bild).
Auch im trockenen Wagen ist die Fahrtstrecke zunächst nicht minder spektakulär. Im Trockenen sitzend genießen wir den Ausblick auf die imposante Landschaft (Bild). Ab dem Ort Dukaj ist die Straße SH76 wieder asphaltiert. In Tepelena lassen wir uns in die Ortsmitte bringen und fahren die letzten paar hundert Meter mit dem Rad ins Hotel Marsil. Aus dem warmen Auto kommend und nass vom Regen keine große Freude.

Im Hoteltreppenhaus rutsche ich mit meinen nassen Schuhen noch auf dem glatten Boden aus, so dass mir zwei Tage das Knie weh tut. Im Zimmer hängen wir unsere Kleidung zum Trocknen auf. Anschließend setzen wir uns ins zugehörige Restaurant zum Abendessen. Wiederholt sitzen wir dort wegen Stromausfalls im Dunkeln. Das lässt nichts Gutes hinsichtlich der Kühlkette fürs Abendessen erwarten. Es gibt nur Fleisch mit Pommes. Das Fleischstück ist dermaßen fest und durchgebraten, dass es sich kaum noch essen lässt. Wir hören dem lauten Geprassel des Regens zu und hoffen für morgen auf eine Wetterbesserung.
--- 7. Tag ---

Heute Morgen ist das Wetter bewölkt aber nahezu trocken. Mit der Sorge, dass es jederzeit anfangen könnte zu regnen, machen wir uns auf den Weg und versuchen, schnell voran zu kommen.

Noch in Tepelena treffen wir auf Egbert, Ebert und Filip aus Belgien, die mit dem Fahrrad von Skopje nach Belgien unterwegs sind (Bild).
Wir verlassen Tepelena über die SH4 (Bild), einer gut ausgebauten Hauptstraße, die uns zur Grenze nach Griechenland führen wird.
Wir folgen der Straße SH4 (Bild) weiter bis Gjirokastra, dem nächstgrößeren Ort in der Umgebung. Mittlerweile (nach nur sechs Fahrradtagen) sind meine in Bochum vor der Radtour frisch ausgetauschten, angeblichen Markenbremsklötze soweit runtergefahren, dass ich dringendst neue benötige. Zum Glück gibt es im Ort eine kleine Werkstatt, wo ich für 1 Euro pro Paar, also einen winzigen Bruchteil des in Bochum bezahlten Preises, neue markenfreie Bremsklötze erhalte, die dann auch bis zum Ende der diesjährigen Tour und darüber hinaus halten.
Nach dem Ort Gjirokastra fahren wir weiter auf der SH4 (Bild). Das Wetter ist weiterhin naezu trocken, aber die vielen dunklen Wolken lassen erahnen, dass es nicht mehr lange so bleiben wird.
Bei aller Eile, vor dem nächsten Regen schon ein möglichst großes Stück unserer Tagesetappe geschafft zu haben, nehmen wir uns noch genügend Zeit, die umliegenden Berge zu betrachten (Bild).
Nach 58 Kilometern erreichen wir die albanisch-griechische Grenze bei Kakavija-Ktismata. Während die Einreise nach Albanien vor ein paar Tagen ja eine riesige Geduldsprobe war, da die Grenzbeamten sich lieber mit ihren Smartphones beschäftigt haben als uns abzufertigen, läuft die Ausreise fast völlig schief. Aufgrund eines Streiks der griechischen Grenzbeamten ist die Grenze aktuell bis zum übernächsten Tag (Montag) um 7 Uhr geschlossen. In beide Richtungen hat sich schon eine lange Schlange von Wohnmobilen, LKWs und weiteren Autos gebildet.

Doch wir haben Glück. Fußgänger dürfen die Grenze passieren und als Fahrradfahrer zählen wir dazu.
Mit Erreichen der Grenze setzt der erwartete Regen ein. Wir beschließen daher, in einem Schnellrestaurant unmittelbar an der Grenze (Bild) zu Mittag zu essen.
Gut gestärkt fahren wir weiter und werfen nochmal einen Blick zurück auf die Grenzstation (Bild). Mitlerweile hat der Regen glücklicherweise wieder etwas nachgelassen. Mit etwa 350 Höhenmetern erwartet uns nun der größte Anstieg des Tages.
Auf griechischer Seite wird die albanische SH4 zur EO22 und hält tückische Fahrrad-Fahrer-Fallen bereit: zur Verlegung von Glasfaserkabeln sind in den Asphalt gefährliche Fräskanten eingeschnitten, aber noch nicht abschließend wieder verschlossen worden (Bild).
Nach weniger als 10 Kilometern in Griechenland überrascht uns der nächste Regenschauer und wir werden ordentlich nass. Jetzt ist es nicht mehr so weit bis zum Etappenziel in Doliana, das wir wieder aus eigener Kraft erreichen.

Unterwegs kommen wir in der Nähe des Ortes Delvinaki noch am Nintzeros-See (Bild) vorbei, ehe uns abschließend nochmal ein Anstieg von etwa 150 Höhenmetern nach Doliana erwartet. Diesen letzten Berg muss ich wieder im rekordverdächtigen Tempo erklimmen, da mich gleich unten drei laut kläffende und hinter mir her jagende Hunde von einer Ziegenherde fernhalten wollen.

In Doliana haben wir eine gute Unterkunft, das Gästehaus Roptro, gefunden. Hier ist man sehr hilfsbereit. Wir bekommen noch eine leckere Pizza Speciale serviert und für Falko, dessen Bremsklötze mittlerweile auch abgenutzt sind, werden im nächstgrößeren Ort noch neue Bremsklötze organisiert, die wir am nächsten Tag, einem Sonntag, abholen können. Zufrieden trinken wir auch noch vom angebotenen, angeblich gesundheitsfördernden Bergquellwasser.
--- 8. Tag ---

Am heutigen Tag steht die Königsetappe der diesjährigen Tour auf dem Programm. Es sind zwar nur gut 90 km zu fahren, dafür gilt es aber 1.850 Höhenmeter zu überwinden. Es trifft sich deshalb nicht gut, dass womöglich das gestrige Bergquellwasser eine besondere, abführende Wirkung zeigt. Wenigstens spielt das Wetter mal wieder mit. Es ist, so glaube ich, der zweite Tag des Fahrradurlaubs an dem die Sonne scheint. Mit gepackten Taschen brechen wir vom Gästehaus Roptro (Bild) auf.
Bei dem schönen Wetter blicken wir erwartungsfroh von der Anhöhe, auf der Doliana liegt, auf die vor uns liegende Etappe (Bild).
Bei Kalpaki passieren wir ein Denkmal mit Bezug zur Weigerung (OXI = nein) des damaligen, autoritären Ministerpräsidenten Ioannis Metaxas (links neben König Georg II.) sich am 28.10.1940 dem Ultimatum von Mussolini zur Kapitulation zu ergeben (Bild).
Direkt hinter Kalpaki liegt mit etwa 200 Höhenmetern der erste Anstieg vor uns. Anschließend fahren wir auf der EO20 ohne weitere Steigungen in Richtung Ioannina. Auf den letzten Kilometern vor dem Pamvotida-See geht es, hier kurz vor dem Ort Asfaka (Bild), nur noch leicht bergab, so dass wir zügig fahren können,
In Ioannina (auf dem Bild hinter dem Pamvotida-See) kann Falko seine gestern bestellten Bremsklötze an einer Hotelrezeption abholen. Auch an dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Besitzer des Gästehauses Roptro, sich so einsatzfreudig und erfolgreich um deren Beschaffung zu kümmern.
Unmittelbar hinter dem Pamvotida-See müssen wir einen Anstieg von gut 450 Höhenmetern auf den Driskos-Pass bewältigen (Bild).
Auf der Passhöhe am Driskos-Pass bei etwa 926 m ü. NN legen wir eine Pause im gleichnamigen Café ein (Bild). Obwohl das Gebäude recht groß ist, sind wir die einzigen Gäste dort und es wirkt, als hätte das Gebäude schon bessere Tage erlebt. Durch den Bau des Autobahntunnels wird die Passstraße kaum noch frequentiert und die anliegenden Cafes haben entsprechend mit Besucherschwund zu kämpfen.
Nach der Pause begeben wir uns auf eine rasante Talabfahrt (Bild). Seitdem auf der breiten Straße kaum mehr Autos fahren, eignet sie sich perfekt zum Fahrrad fahren.
Der wichtigste Moment der diesjährigen Tour ist, dass wir noch bei der Talabfahrt vom Driskos-Pass auf Hans-Martin (Bild), einen alleinradelnden Klavierlehrer aus Stuttgart treffen. Er warnt uns mit seiner Tröte eindringlich vor 15 wilden Hunden etwa 10 km vor dem Etappenziel in Metsovo beim nächsten, anstrengendsten und letzten Berg für heute. Er selbst konnte mit 50 km/h bergab gerade noch fliehen, aber wir müssen da ja bergauf, sind also entsprechend langsamer unterwegs. Zudem berichtet er von seinem letztjährigen Erlebnis vom gleichen Berg, als er mit einem Stock bewaffnet in eine unschöne 1:1-Situation mit einem der Hunde geraten ist. Zukünftig will er diese Strecke meiden.
Leider ist die Gegend hier so verlassen, dass es außer einer Transitautobahn mit vielen Tunnelpassagen keine Alternativen gibt. Etwas missmutig, dafür aber auf das Schlimmste gefasst, machen wir uns auf den weiteren Weg.

Die letzten Kilometer bergab sind schnell gefahren. Anschließend beginnt der finale Anstieg nach Metsovo, wobei die ersten 15 km noch recht flach ansteigen (Bild) und die eigentliche Anstrengung erst später auf den letzten 15 km erfolgt.
Kurz vor der Ortsdurchfahrt durch Votonosi (Bild) nimmt die Steigung nach Metsovo auf durchschnittlich 6 % zu.
Mit den aufziehenden Wolken wird es trotz des anstrengenden Anstiegs recht kühl, so dass wir uns zwischenzeitlich entsprechend wärmer angezogen haben (Bild).
Auf knapp halber Strecke zwischen Votonosi und Metsovo bei Kilometer 82 unserer Tagesetappe erreichen wir die wilden Hunde, vor denen uns Hans-Martin schon am Morgen gewarnt hatte (Bild). Dank der Warnung von Hans-Martin hören wir die Hunde schon von Weitem, bleiben mit genügend Abstand stehen und rufen den Hunde besitzenden Einsiedler aus seiner einfachen Behausung an einem ansonsten völlig unbesiedelten Abhang heraus. Der Typ winkt einmal wir sollten doch weiterfahren und verschwindet wieder. Nach den Erfahrungen der letzten beiden Tage (sowie auch der Vorjahre) ist Flucht kein guter Ratgeber. So fahren wir langsam und besonnen, dicht beisammen an den laut kleffenden Hunden vorbei, die uns noch etwa 500 m verfolgen. Glücklicherweise eine insgesamt weniger Adrenalin verursachende Hundebegegnung als an den Vortagen. Hans-Martin hat nicht übertrieben. Beim Nachzählen kommen wir auf mehr als 15 Hunde.
Nach der Hundeattacke steckt der Schreck noch in den Gliedern, aber wir fahren die Passstraße nach Metsovo weiter bergauf (Bild).
Mit einer gewissen Erleichterung, die gefährliche Hundeattacke hinter uns gelassen zu haben, haben wir genügend Muße auch das umliegende Bergpanaroma zu bewundern (Bild).
Bis nach Metsovo schlängelt sich die Passstraße mit einer nahezu gleichmäßigen Steigung von 6 % nach oben (Bild).
Da wir gut in der Zeit sind, legen wir eine kurze Verschnaufpause ein (Bild).
Und genießen dabei den Ausblick von der Passstraße nach Metsovo auf die umliegenden Berge (Bild).
Landschaft und Natur können noch so beeindruckend schön sein, es findet sich dennoch immer ein Plätzchen wo Bauschutt oder Hausmüll einfach abgelagert werden (Bild).
Gegen 18 Uhr haben wir den höchsten Punkt des heutigen Tages mit 1.198 m ü. NN erreicht, von dem wir auf unser Etappenziel Metsovo hinab blicken können (Bild). Jetzt müssen wir nur noch etwa 1 km bergab rollen, dann sind wir am Hotel Adonis angelangt.

Insgesamt haben wir heute etwa 1.850 m Höhenmeter bezwungen. Aber die sind bei dem ganzen Hundestress kaum ins Gewicht gefallen, so dass wir am Ende überrascht sind, wie schnell wir den letzten Berg gemeistert haben. Nach einem besonders schlechten Abendessen (Frikadelle mit Käse und fettigen, halbrohen Pommes) ruhen wir uns im Hotel für die nächste Etappe aus.
--- 9. Tag ---

Bei herrlichem Wetter starten wir am nächsten Morgen vom Hotel Adonis in Metsovo (Bild). Heute geht es zunächst bis auf eine Höhe von 1.705 m ü. NN weiter bergauf, ehe uns die Reise dann ab Kilometer 15 bis auf einen kleineren Anstieg bis zum Abend hauptsächlich wieder gemütlich bergab führt.
Bevor wir mit dem Anstieg beginnen, überqueren wir den Hauptplatz im Ortszentrum von Metsovo (Bild) und decken uns in einem nahe gelegenen Minimarkt mit genügend Vorräten für den Tag ein.
Schon mit dem ersten Anstieg zum Katara-Pass setzen wir uns einer erhöhten Steinschlaggefahr aus (Bild).
Nach etwa 5 Kilometern erreichen wir ein Hochplateau mit einem kleinen, im Winter genutzten Skigebiet (Bild).
Von dem Hochplateau genießen wir den Ausblick auf die umliegenden Berge (Bild).

Schon nach kurzer Zeit biegen wir rechts auf die eigentliche Passstraße zum Katara-Pass ab. Über ein eingangs der Straße stehendes Schild sind wir überrascht: "Caution crossing at your own risk". Nun gut. Auf eigenes Risiko fahren wir schließlich schon den ganzen Fahrradurlaub. Da kann uns dieses Schild auch nicht abschrecken und wir fahren einfach weiter. Im Nachgang recherchieren wir, dass die Passstraße seit November 2011 im Zuge des Autobahnbaus im Tal offiziell gesperrt ist und seitdem auch nicht mehr gewartet wird.
Schon nach kurzer Zeit auf der Katara-Passstraße muss diese erst von Schlamm und Geröll befreit werden (Bild). Ein bisschen Wartung gibt es also doch noch.
Anschließend führt uns die Strecke gehörig bergauf und wir lassen die Talsperre Limni o Pigon, welche den Fluss Vjosa (griechisch: Aoos) aufstaut, hinter uns (Bild).
Das nächste Hindernis lässt nicht lange auf sich warten: eine Herde Kühe (Bild).
Etwa um 20 vor 12 Uhr erreichen wir die Passhöhe des Katara-Passes bei 1.705 m ü. NN. Wir schießen ein Selfie (Bild).
Dabei genießen wir die Aussicht auf die umliegenden Berge mit der im Tal durch viele Tunnelstücke verlaufenden Autobahn (Bild).
Oben auf der Passhöhe steht ein weiteres Schild, dass die Straße nur auf eigene Gefahr zu befahren sei (Bild). Für uns ist es jetzt sowieso zu spät und wir fahren mit gebotener Vorsicht bergab.
Die fehlende Wartung macht sich bemerkbar: Auch bei der Abfahrt vom Katara-Pass liegt an vielen Stellen Geröll auf der Straße (Bild).
Hatten wir uns am Vortag am Driskos-Pass über das etwas vernachlässigte gleichnamige Cafe gewundert, so bleibt das Grill-Cafe an der Katara-Passstraße wohl für immer geschlossen (Bild).
Mittlerweile nähern wir uns dem kurvenreichen Ende der Abfahrt über die Katara-Passstraße (Bild).
Wie bei einer gesperrten Passstraße nicht anders zu erwarten, kommt uns auf der ganzen Strecke kein weiteres Fahrzeug entgegen. Die Beschilderung bei der Ausfahrt unterbindet die Einfahrt auch etwas eindringlicher (Bild) als am anderen Ende der Straße.
Bei Panagia treffen wir auf die EO6, der wir nun folgen. Nach einem kleinen Anstieg auf der ansonsten abwärts führenden Strecke haben wir eine schöne Weitsicht mit Blick auf die Felsen von Meteora in der Ferne (Bild).
Wir fahren durch bis zur Felsformation der Meteora-Klöster in der Stadt Kalambaka (Bild) und machen dort unsere Nachmittagspause mit an einem Kiosk gekauften Chips und Schokoladenplätzchen.
Unseren Zielort Trikala erreichen wir über einen straßenparallelen Radweg (Bild) nach gut 90 km gegen 17 Uhr.
Im Zentrum der Stadt nächtigen wir im Hotel Ntina (Bild). Trotz der lebhaften Fußgängerzone mit unzähligen Bars haben wir Schwierigkeiten, ein vernünftiges Restaurant fürs Abendessen zu finden und landen so schließlich in Goody's Burger House am Ende der Straße.
--- 10. Tag ---

Aufgrund einer lauten Nacht im Hotel, welches direkt im Ausgehviertel der Stadt liegt, verlassen wir dieses nur halb ausgeschlafen am nächsten Tag um kurz nach 7 Uhr. Wir sind überrascht wie leer es tagsüber auf den Straßen ist, wo es nachts doch so voll und laut war. Nach ein paar Seitenstraßen fahren wir aus Trikala in südöstlicher Richtung über die Hauptstraße EO30 und erreichen nach ein paar Kilometern ein neu errichtetes Mahnmal (Bild).
Da die Hauptverkehrsstraße direkt durch die anliegenden Ortschaften führt, wurden um die beiden Orte Rizovouni und Artesiano Umgehungsstraßen geschaffen, die zwar fertig, aber noch nicht für den Verkehr freigegeben sind (Bild).
Wir biegen auf die neue Umgehungsstraße ab und genießen die freie Fahrt ohne weiteren Verkehr (Bild).
Nach zwei tollen Ortsumfahrungen klappt es beim dritten Versuch nicht so toll: zwischen Agios Theodoros und Sofades versuchen wir die frisch asphaltierte Autobahnbaustelle zu erreichen und fahren uns die Räder voll Schlamm (Bild).
Aber auch auf der gut ausgebauten EO30 zwischen Sofades und Neo Monastiri herrscht wenig Verkehr (Bild).
Kurz nach einer Mittagspause in Neo Monastiri verlassen wir das Flachland nach gut 70 km und winden uns über den ersten Berg. Unterwegs blicken wir zurück auf das flache Land (Bild).
Den Ort Domokos (Bild) erreichen wir nach einem Anstieg von 7 km Länge, bei dem wir gut 400 Höhenmeter überwinden.
Nach einer zweiten Passhöhe bei etwa 780 m ü. NN fahren wir in Richtung Lamia nur noch bergab. Unterwegs kommen wir vor Lamia noch an einer Roma-Siedlung vorbei (Bild).
Über die EO3 (Bild) fahren wir weiter zum Etappenziel nach Lamia, das wir nach 119 km und gut 1.100 Höhenmetern erst gegen 19 Uhr erreichen. In Lamia haben wir leichte Schwierigkeiten, das Hotel zu finden und durchqueren nach einigen Fragen bei Ortskundigen den am Hang gelegenen Ort im Zickzack. Bezüglich des Abendessens gibt es die gleichen Schwierigkeiten wie am Vortag: Endlos viele Bars, aber keine Restaurants. Wir landen daher wieder bei Goody's.
--- 11. Tag ---

Während wir im Hotel Athina in Lamia genächtigt haben, waren unsere Räder im benachbarten Ladengeschäft untergestellt. Nach einem ordentlichen Frühstück machen wir uns wieder auf die Reise (Bild).
Lamia verlassen wir auf schnurgerader Straße nach Süden. Hinter der Ortsausfahrt überqueren wir eine Brücke über einen Fluss (Bild). Im Hintergrund sehen wir die Berge, vor denen wir glücklicherweise vorher nach links abbiegen.
Parallel zu den Bergen fahren wir auf einsamer Straße in Richtung der Autobahn A1 (Bild).
Mit Erreichen der Autobahnauffahrt nimmt der Verkehr zu. Glücklicherweise gibt es eine alte Parallelstraße zur neueren Autobahn A1, die wir nutzen. Vor Molos führt die Autobahn auf die Trasse der alten Straße, so dass diese nun verschwenkt (Bild).
Kurz hinter Molos verlässt die Autobahntrasse wieder die alte Straßentrasse, so dass sich für uns auf dem asphaltierten Zwischenstück ein guter Pausenplatz ergibt (Bild). Langsam nähern wir uns dem Einzugsgebiet von Athen, so dass der Straßenverkehr gegenüber den letzten Tagen weiter zunimmt.
Als ersten Ort an der Küste des Ägäischen Meeres erreichen wir am späten Vormittag Kamena Vourla (Bild). Der Blick auf das Meer entschädigt für den nicht ganz so schönen Streckenabschnitt parallel zur Autobahn.
Der in Arkitsa beginnende Streckenabschnitt nach Livanates führt auf schmalen Wegen direkt am Ägäischen Meer, genauer dem Golf von Euböa, entlang (Bild).
Hier können wir endlich die Ruhe genießen und fahren gemütlich weiter (Bild).
Schließlich schießen wir noch ein Selfie vor dem Golf von Euböa (Bild).
Auf der weiteren Strecke nach Livanates verliert der Küstenweg nichts von seinem Reiz (Bild).
In Livanates legen wir bei Kilometer 76 eine zweistündige Strandpause ein (Bild). Auch hier ist es gar nicht so einfach, sich essenstechnisch zu versorgen, so dass wir uns auf Süßkram und Chips aus einem nahegelegenen Kiosk beschränken müssen.
Mit dem Wissen, den Großteil der heutigen Tagesetappe bereits geschafft zu haben, raffen wir uns nach der längeren Pause in Livanates nur mühsam wieder auf. Zunächst führt die Straße in größerem Abstand wieder an der Autobahn A1 entlang (Bild).
Bei Proskinas wollen wir uns einen größeren Umweg über die asphaltierte Straße ersparen und lassen uns auf einen im Internet recherchierten Waldweg ein. Abschnittsweise ist hier jedoch die Wegbeschaffenheit so schlecht, dass wir bei entsprechenden Steigungen nur schieben können (Bild).
Auf einem Hochplateau angekommen, wird die Befahrbarkeit des Waldweges wieder besser und wir kommen wieder zügig voran (Bild).
Jedoch nicht lange, denn nach kurzer Zeit endet der Weg vor einem Absperrgatter (Bild). Ärgerlicherweise fehlen uns nach gut 2 km Waldpassage nur noch etwa 200 m bis zum Erreichen der asphaltierten Straße. Ein furchtbares Hundegebell hinter dem Gatter macht uns die Entscheidung, wieder umzudrehen und einen erheblichen Umweg in Kauf zu nehmen, jedoch ziemlich leicht.
Wieder zurück auf der asphaltierten Straße, haben wir nun nur mit leichteren Hindernissen zu kämpfen: einer Herde Ziegen (Bild).
Kurz vor 19 Uhr erreichen wir wieder das Ägäische Meer (Bild) und befinden uns bei der Anfahrt nach Theologos.
Wenige Minuten später fahren wir in den Ort Theologos ein (Bild). Hier übernachten wir im Gästehaus Villa Eugenia. Obwohl es am Gästehaus kein Restaurant gibt, ist man so nett, uns als Abendsnack ein paar überbackene Sandwiches zu bereiten. Wir werden ausreichend satt.
--- 12. Tag ---

Bei herrlichstem Wetter verlassen wir am nächsten Tag das Gästehaus Villa Eugenia, in dem wir gut genächtigt haben. Heute stehen wieder 111 km und etliche Höhenmeter auf dem Programm, so dass wir zeitig gegen 7:30 Uhr losfahren.
Die Strecke beginnt gleich mit einem gehörigen Anstieg zum Ort Malesina auf etwa 280 m ü. NN. Anschließend rollen wir in Richtung Larymna wieder zurück ans Meer (Bild).
Larymna ist eine Industriestadt (Bild) mit entsprechendem Hafen. Insofern gibt es keine schöne Strandpromenade und schon gar keinen Küstenweg zum nächsten Ort. Unser weiterer Weg führt deshalb über mehrere Anstiege im Landesinneren. Um vielleicht doch etwas anstrengungsfreier voran zu kommen, schauen wir uns im Ort genau nach einer Alternative um, werden jedoch nicht fündig.
So fahren wir bergauf entlang der geplanten Autostraße. In einem Bergbaugebiet bei Agios Ioannis (Bild) war ein Abzweig über einen Trampelpfad zurück zur Küste geplant. Jedoch stehen genau an dieser Stelle schwere Arbeitsmaschinen im Weg, so dass wir auf der Hauptstraße bleiben und im Weiteren Kurs auf die Autobahn nehmen.
Zwischen Kokkino und Akraifnio erreichen wir mit 311 m ü. NN den höchsten Punkt des heutigen Tages (Bild).
Als letzten Ort vor der Autobahn erreichen wir Akraifnio mit seinen rekonstruierten Säulen an der Hauptstraßenkreuzung (Bild).
Von Akraifnio bis zur Autobahnauffahrt geht es noch ein kurzes Stück bergab (Bild).
Danach gibt es keine Alternative zur Autobahn, so dass wir dort auffahren müssen (Bild). Der eigentlich geplante Abzweig im Bergbaugebiet hatte sich als untauglich erwiesen und dass jemand ohne Auto in Richtung Athen fahren möchte ist von diesem Ort einfach nicht vorgesehen: es gibt tatsächlich nur die Autobahn um von hier in Richtung Athen weiterzukommen.
Insgesamt müssen wir ein 12,5 km langes Teilstück von Akraifnio bis zum Cafe 90 über die Autobahn fahren (Bild). Schon nach kurzer Zeit werden wir von einem Servicefahrzeug begleitet, das uns nach hinten absichert. Dafür nochmal vielen Dank!
Nach der stressigen Autobahnfahrt gönnen wir uns im Cafe 90, einer Art Autobahnraststätte eine längere Pause (Bild).
Hinter dem Cafe 90 ist die alte Straßentrasse parallel zur neueren Autobahn A1 noch erhalten, so dass wir nun entsprechend entspannter weiterfahren können. Auf dem weiteren Weg nach Schimatari legen wir unterwegs eine kurze Rast ein (Bild).
Anschließend fahren wir weiter parallel zur Autobahn (Bild).
Kurz vor 16 Uhr nähern wir uns zwischen Schimatari und Dilesi endlich wieder der Küste des Ägäischen Meeres (Bild).
Wir folgen der Küstenstraße am Ägäischen Meer. Zwischen Nea Palatia und Agioi Apostoloi ist diese jedoch nicht als Promenade, sondern eher als bloße Verbindungsstraße ausgebaut (Bild).

Im Dolphon Resort Hotel in Agkona bei Agioi Apostoloi übernachten wir. Das Hotel ist touristisch mit diversen Busreisegruppen gut belegt und wir kriegen daher auch ein Abendessen. Insgesamt sind es heute trotz der langen Passage an und auf der recht flachen Autobahn noch 1.400 Höhenmeter geworden, so dass wir recht müde ins Bett fallen.
--- 13. Tag ---

In Griechenland meint es das Wetter weiterhin gut mit uns. Am nächsten Morgen starten wir gegen 8 Uhr bei Traumwetter vom Dolphon Resort Hotel (Bild).
Nach einem kurzen Stopp im örtlichen Minimarkt zum Auffüllen unserer Getränkevorräte beginnt die erste große Steigung des Tages auf einen Berg von etwa 500 m ü. NN Höhe. Konzentriert starten wir mit dem Anstieg von Agkona nach Kalamos (Bild).
Sich bei glühender Hitze einen Berg auf dem Fahrrad hochzuquälen, ist für manchen nur schwer nachvollziehbar. Den namentlich passenden Parkplatz dazu gibt es am Anstieg von Agkona nach Kalamos (Bild).
Bei Kilometer 13 erreichen wir den höchsten Punkt des Berges deutlich hinter Kalamos. Anschließend begeben wir uns auf eine Talabfahrt nach Kapandriti (Bild). Das ist deutlich weniger anstrengend.
Wir nähern uns dem Tourziel Athen. Ein entsprechendes Schild auf der Hauptstraße EO81 weist hinter Agios Stefanos nach Athen nur noch eine Entfernung von 30 km aus (Bild).
Kurz vor der Stadt Marathon erreichen wir über die Hauptsstraße EO83 die Marathon-Talsperre, die von 1926-29 errichtet und 1931 in Betrieb genommen wurde (Bild).
Eine Besonderheit der Betongewichtsmauer ist ihre Verkleidung mit pentelischem Marmor (Bild). Wir folgen weiterhin der Hauptstraße, die direkt über das Absperrbauwerk führt.
Nachdem wir die gleichnamige Talsperre hinter uns gelassen haben, fahren wir weiter zum Ort Marathon (Bild).
Ein kurzes Stück folgen wir in Marathon der klassischen Laufstrecke (Bild).
Die größten Anstrengungen des Tages haben wir gegen 13 Uhr bereits hinter uns: bei Nea Makri können wir wieder über einem Radweg entlang der Küste fahren (Bild).
Bei Nea Makri legen wir einen kurzen Stopp ein und schauen auf das Ägäische Meer (Bild).
Wir folgen dem Küstenradweg weiter bis Rafina (Bild).
Bei Rafina entdecken wir ein lustiges Hinweisschild an einer griechischen Militärkaserne. Es wird deutlich darauf hingewiesen, dass die Produktion von schmierigem Filmmaterial hier verboten ist (Bild). Man fragt sich, ob es zu diesem Verbot einen Anlass gab oder ob es sich schlicht um einen Übersetzungsfehler handelt.
Bis Artemida fahren wir wieder entlang eines Radweges an der Küste (Bild).
Schließlich folgen wir einem Feldweg (Bild) von Artemida nach Markopoulo Mesogaias in der Nähe des Athener Flughafens.
In Markopoulo Mesogaias haben wir leichte Schwierigkeiten, den Vermieter unserer Unterkunft zu erreichen, so dass wir vor einer Kapelle warten müssen (Bild).
Für die lange und ungewisse Wartezeit werden wir mit einer Lasagne als Abendessen auf der Terrasse (Bild) unserer Unterkunft, dem Varaba Country House in der Nähe des Flughafens Athen, entschädigt.
--- Ruhetag in Athen ---

Am nächsten Tag, den wir als Ruhetag für einen Stadtbesichtigung in Athen nutzen, lassen wir es gemütlich angehen. Erst gegen 10 Uhr verlassen wir unsere Unterkunft (Bild).

Wir laufen zu Fuß zur U-Bahnstation, wobei die Bahn hier noch oberirdisch fährt. Das Preismodell der U-Bahn ist erstaunlich: die lange Fahrt über sehr viele Haltestellen bis zur Athener Innenstadt kostet nur ein paar Cent. In entgegengesetzter Richtung ist nur eine kurze Fahrt bis zur nächsten Haltestelle, dem Athener Flughafen möglich. Diese kostet jedoch über 10 Euro. Wir erinnern uns, dass die griechische Regierung im Zuge der Eurokrise die Fahrpreise zur Gewinnmaximierung erhöhen sollte. So ist immerhin gewährleistet, dass die Tariferhöhung weniger die Einheimischen trifft, sondern eher auswärtige Touristen und Geschäftsleute. Nicht dumm gemacht.
Wir beginnen unsere Stadtbesichtigung im Zentrum von Athen unweit der Akropolis im Hintergrund (Bild).
Gegen Mittag kämpfen wir uns durch den Flohmarkt von Athen (Bild).
Entgegen den Abschlussessen der Vorjahre und ganz im Gegensatz zu den meisten Abendessen der diesjährigen Tour haben wir in Athen ausgesprochenes Glück mit dem Abendessen. Wir essen im Restaurant Oineas zu Abend und dort schmeckt es ganz vorzüglich (Bild).
Nach dem Essen müssen wir noch den Weg zur U-Bahn-Station zurücklegen und passieren dabei wieder die nahegelegene Akropolis im Hintergrund (Bild).
--- Abreisetag ---

Am letzten Tag haben wir es nicht mehr weit zum Flughafen und müssen nur noch 6 km zurücklegen. Um die Fahrräder nicht zu beschädigen, haben wir uns mit entsprechender Schutzfolie eingedeckt, die wir noch zum Flughafen transportieren müssen (Bild).

Der Rückflug nach Frankfurt mit Lufthansa läuft eigentlich problemlos, nur die Sitzplätze lassen zu wünschen übrig. Falko hatte aufgrund eines Gutscheins gute Plätze mit entsprechender Beinfreiheit am Notausgang schon im Voraus reserviert. Nach einer kurzen Diskussion über die Abholung der verpackten Fahrräder am Check-In des Athener Flughafens hat uns die involvierte Lufthansa-Mitarbeiterin allerdings noch auf die einzigen bei seatguru.com rot markierten Plätze in der letzten Reihe umgebucht. Im Nachhinein erhalten wir nach zähem Kampf mit halbjähriger Verspätung noch 6 Flaschen Weißwein als Entschädigung von Lufthansa.

Als für mich persönlich noch ärgerlicher erweist sich die Bahnfahrt von Frankfurt nach Bochum. Der vorletzte IC von Mainz nach Bochum fällt aus, der nachfolgende hat eine gehörige Verspätung. Somit komme ich erst deutlich nach Mitternacht wieder zuhause an.

seit 25.03.1999
Letzte Änderung: 26.06.2013